WLAN-Hotspots: 8 Tipps zum sicheren Surfen mit dem Smartphone

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Im Café, in der Bibliothek, sogar im Park: WLAN-Hotspots machen es heute möglich, fast überall ins Internet zu gehen. So praktisch sie sind, leider stellen öffentliche WLAN-Verbindungen auch ein Sicherheitsrisiko dar. Wie kannst Du Dich vor Hackern und Malware schützen, wenn Du Dich mit dem Smartphone in ein öffentliches WLAN-Netz einwählst? Hier bekommst Du Tipps für sicheres Surfen mit dem Smartphone in Hotspots.

Sicherheitsrisiko WLAN-Hotspot

Keine Frage, WLAN-Hotspots machen das Leben ein wenig leichter. Ob Du gerade in der Uni bist, im Café sitzt oder am Bahnhof auf den Zug wartest, an zahlreichen Orten steht mittlerweile öffentliches WLAN zur Verfügung. Für Smartphone-Nutzer, die Datenvolumen sparen möchten, ist das ein wahrer Segen. Doch das Surfen im öffentlichen WLAN-Netz birgt auch Risiken.

Viele Nutzer gehen recht sorglos mit öffentlichen WLAN-Verbindungen um. Fast jeder Zweite (49 Prozent) erledigt sogar hin und wieder seine Bankgeschäfte über einen öffentlichen WLAN-Hotspot. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Bitkom Research.

Das Problem: Öffentliche WLAN-Netze sind nicht nur für arglose Nutzer interessant, sondern auch für Kriminelle. Nutzer müssen sich meist nicht authentifizieren, um eine Verbindung zum Netzwerk herzustellen.

Das gibt Hackern leichten Zugriff auf ungesicherte Geräte im selben Netzwerk. Kriminelle können sich zwischen Dein Smartphone und den Zugriffspunkt schalten. Statt an den Hotspot sendest Du Deine Daten dann zunächst an den Hacker. Der kann auf diese Weise zahlreiche vertrauliche Informationen abgreifen. Darüber hinaus machen es WLAN-Hotspots den Kriminellen leicht, Schadsoftware zu hinterlegen.

Du musst aber keinesfalls ganz auf das Surfen über WLAN-Hotspots verzichten. Wenn Du die folgenden Tipps beachtest, bist Du schon wesentlich sicherer mit dem Smartphone im öffentlichen WLAN-Netz unterwegs.

Tipp 1: Installiere regelmäßig Updates

Zu den wichtigsten Sicherheitskriterien gehört ein aktuelles Betriebssystem. Installiere daher regelmäßig Updates für Android oder iOS auf Deinem Smartphone. Am besten lässt Du die Updates automatisch aufspielen.
Neben dem Betriebssystem solltest Du auch Deine Apps regelmäßig updaten. Das gilt insbesondere für den Browser und Messenger-Apps.

Tipp 2: Nutze einen Virenschutz

Bist Du mit einem Android Smartphone unterwegs, hast Du mit Play Protect bereits eine hauseigene Sicherheitssoftware mit an Bord. Das Antivirus-Programm scannt Apps und AKP-Dateien, die Du aus dem Play Store herunterlädst, auf Malware und überwacht bereits installierte Software auf schädliche Aktivitäten. Als vollwertiger Virenschutz reicht Play Protect jedoch nicht aus.

Android-Nutzer haben eine ganze Reihe Virenscanner bewährter Hersteller zur Auswahl. Avira, Avast und Kaspersky erkennen aktuelle Malware, werbefinanzierte Basisversionen bekommst Du oft kostenlos.

iOS ist aufgrund der Sandbox-Struktur des Betriebssystem weniger anfällig für Malware. Es gibt auch keinen echten Virenscanner für Apples mobiles Betriebssystem. In unserem Ratgeber Antivirus für's iPhone erfährst Du mehr dazu.

Avira

Unbekannte App
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Avast

Unbekannte App
Preis: Kostenlos

Kaspersky

Unbekannte App
Preis: Kostenlos

Tipp 3: Aktiviere die zweistufige Anmeldung

Viele Anbieter von E-Mail-Diensten, Webshops und dergleichen setzen heute auf eine zweistufige Authentifizierung. Möchtest Du Dich einloggen, gibst Du zunächst wie gewohnt Deinen Benutzernamen und Dein Passwort ein. Anschließend bekommst Du eine SMS mit einem Anmeldecode, der nur für wenige Minuten gültig ist. Erst nach Eingabe des Codes geht es weiter zur eigentlichen Webseite.

Die zweistufige Anmeldung ist schnell eingerichtet und bietet zusätzliche Sicherheit.

Tipp 4: Verwende einen alternativen Browser

Auf Android Smartphones und iPhones ist in der Regel ein Browser vorinstalliert. Das Problem: Der Quellcode dieser Browser ist nicht öffentlich einsehbar, so lässt sich nicht überprüfen, welche Informationen die Software im Hintergrund sammelt.

Empfehlenswerter ist ein Open-Source-Browser mit öffentlich einsehbarem Quellcode wie Firefox.

IOS

‎Firefox: privater Browser
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Android

Unbekannte App
Preis: Kostenlos

Tipp 5: Nutze SSL-Verbindungen

Viele Webseiten, auf denen Du Deine Zugangsdaten eingeben musst, verwenden automatisch verschlüsselte SSL-Verbindungen. Du erkennst solche Verbindungen an dem Adressvorsatz HTTPS und einem kleinen Schloss-Symbol in der Adresszeile des Browsers.

Achte darauf, Deine Login-Daten nicht auf unverschlüsselten Webseiten einzugeben.

Für verschiedene Browser wie Google Chrome und Mozilla Firefox gibt es auch Erweiterungen, die automatisch von einer HTTP-Seite auf eine verschlüsselte HTTPS-Verbindung wechseln. Voraussetzung ist, dass der Webseiten-Betreiber überhaupt eine HTTPS-Version anbietet. Beispiele für solche Add Ons sind HTTPS Everwhere und Smart HTTPS.

Tipp 6: Installiere einen VPN-Client

VPN steht für „Virtual Private Network“, also virtuelles privates Netzwerk. Das VPN leitet Deine Daten gewissermaßen durch einen verschlüsselten Tunnel und ist damit noch sicherer als eine SSL-Verschlüsselung.

Um ein VPN zu nutzen, musst Du Dir einen entsprechenden Client auf Dein Smartphone laden. Es gibt mittlerweile zahlreiche seriöse Anbieter, die ein anonymes und vergleichsweise sicheres Surfen ermöglichen. Eine Bestenliste findest Du hier.

Die VPN-Clients anonymisieren die Verbindung, indem Sie Daten über einen Proxy-Server im Ausland weiterleiten. Netter Nebeneffekt: Du kannst auch auf Webseiten zugreifen, die in Deutschland nicht verfügbar sind.

Viele VPN-Clients bekommst Du in einer Gratis-Version mit eingeschränktem Datenvolumen. Häufig kannst Du bei den kostenlosen Versionen den IP-Standort nicht frei wählen. Für das gelegentliche Surfen über einen WLAN-Hotspot reicht ein kostenloser VPN-Client durchaus aus. Möchtest Du das VPN häufiger nutzen, lohnt es sich jedoch, in die Vollversion zu investieren. Gute VPN-Clients gibt es schon für etwa 2,00 Euro pro Monat.

Auch VPNs bieten allerdings keine 100%-tige Sicherheit. Willst Du wirklich anonym surfen, gelingt das über das TOR Netzwerk.

Tipp 7: Anonym surfen mit TOR

Ein VPN verschlüsselt den Datenverkehr und ändert die IP-Adresse. Mit Hilfe einiger Maßnahmen lässt sich die eigentliche IP aber immer noch erkennen.

Wirklich anonym und damit weitgehend sicher surfen kannst Du über das TOR Netzwerk.

Für Android Smartphones gibt es einen eigenen TOR-Browser. Du lädst Dir einfach die entsprechende App aufs Handy, diese stellt direkt eine Verbindung zum TOR Netzwerk her. Die Entwickler versprechen, alle Tracker von Drittanbietern zu blockieren und Deine IP-Adresse sowie Browser- und Gerätedaten durch eine mehrschichtige Verschlüsselung zu anonymisieren. Zudem löscht die App automatisch alle Cookies, sobald Du den Browser schließt.

Den TOR Browser für Android gibt es im Google Play Store.

Android

Unbekannte App
Preis: Kostenlos

Eine Alternative für IOS könnte folgende Software sein, die wir jedoch noch nicht selbst testen konnten.

IOS

‎Tor Browser and VPN
Preis: Kostenlos+

 

Tipp 8: Deaktiviere WLAN, wenn Du es nicht benötigst

Selbst, wenn Du gerade keine Verbindung mit einem WLAN-Hotspot hergestellt hat, tauscht Dein Smartphone Daten mit allen verfügbaren Netzwerken innerhalb der Reichweite aus. Dafür reicht es, dass die WLAN-Funktion aktiviert ist.

Möchtest Du gerade nicht online gehen, solltest Du WLAN auf dem Smartphone deaktivieren. Das geht ganz einfach über das WLAN-Menü in den Einstellungen. Eventuell hast Du auf Deinem Smartphone sogar eine Verknüpfung gesetzt. Dann reicht ein einfacher Tipp aufs WLAN-Symbol.

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Simone von smartphonepiloten.de

Simone Gerdesmeier ist als freie Journalistin und ausgewiesene Mobilfunk-Expertin seit mehr als drei Jahren ein fester Bestandteil der smartphonepiloten-Redaktion.

Sie beschäftigt sich mit Themen wie Digital Lifestyle, aktuellen Tarifchecks sowie die Toplisten der Apps, die Du kennen musst.

Themen wie Gesundheit, Fitness und Ernährung haben es ihr besonders angetan und daher versuchen wir, den Spagat zwischen diesen Bereichen und der Welt des Mobilfunks hier zu meistern

Artikel & Beiträge von Simone Gerdesmeier

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