Registrierungspflicht bei Prepaid-SIMs: Hintergründe, VideoIdent-Verfahren & anonyme Alternativen

Registrierungspflicht Prepaid SIMs
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Prepaid-SIM nur noch gegen Ausweis: Bislang konntest Du Prepaid-Karten für Dein Smartphone weitgehend anonym erwerben. Damit ist jetzt Schluss, seit dem 1. Juli 2017 gilt die Registrierungspflicht für Prepaid-SIMs. Wie der Identitätsnachweis funktioniert und was Du darüber wissen musst, erkläre ich Dir hier.

Inhalt

Warum gilt jetzt eine Registrierungspflicht für Prepaid-Karten?

Prepaid-Karten bieten die volle Kostenkontrolle – und bis jetzt konntest Du sie anonym nutzen. Zwar musstest Du die SIM-Karte bislang auch freischalten lassen und dabei deine Daten angeben, aber nicht nachweisen, dass Deine Angaben auch stimmen. Du konntest Dich Donald Duck nennen, Mickey Mouse oder einen anderen Fantasie-Namen angeben. Nachgeprüft hat das niemand. Damit ist seit dem 1. Juli 2017 Schluss.

An diesem Tag trat eine im Juni 2016 beschlossene Ergänzung zu Paragraf § 111 des Telekommunikationsgesetzes (TKG) in Kraft. Mobilfunkprovider dürfen Prepaid-SIM-Karten jetzt nur noch aktivieren, wenn die Käufer ihre Identität bei der Registrierung zweifelsfrei nachgewiesen haben. Dafür ist die Vorlage eines Ausweises erforderlich.

Mit der Ergänzung zu § 111 TKG möchte die Bundesregierung eine Lücke in der Anti-Terror-Gesetzgebung schließen.

Die Anonymität, die Prepaid-SIM-Karten bislang gewährten, haben sich nämlich auch Kriminelle und Terroristen zunutze gemacht. So ließen Unbekannte in Ungarn beispielsweise 200.000 Prepaid-Karten auf den Namen eines Obdachlosen registrieren. Einige Karten wurden später nach einen Terroranschlag in Belgien bei den Terroristen gefunden.

Welche Mobilfunkanbieter sind von der neuen Regelung betroffen?

Die Registrierungspflicht gilt für alle Prepaid-Anbieter in Deutschland. Ganz gleich, ob Du Deine Prepaid-Karte bei o2, Vodafone, BASE, der Telekom oder bei einem Discounter kaufst: Die Anbieter müssen Deine personenbezogenen Daten prüfen.

Gilt die Registrierungspflicht auch für eine bereits vorhandene Prepaid-Karte?

Hast Du vor dem 1. Juli 2017 eine Prepaid-Karte gekauft oder diese sogar schon länger in Benutzung, musst Du sie nicht nachregistrieren lassen. Für bereits aktivierte SIM-Karten gilt die Gesetzesänderung nämlich nicht.

Ändert sich auch etwas für Vertragskunden?

Für Vertragskunden bleibt ebenfalls alles beim Alten.

Der Gesetzgeber geht davon aus, dass Mobilfunkbetreiber bei Vertragskunden schon aus finanziellem Eigeninteresse prüfen, ob der auf dem Vertrag angegebene Name und der tatsächliche Nutzer identisch sind. Immerhin möchten Provider sicher gehen, dass Kunden ihre Mobilfunkrechnungen bezahlen können und prüfen daher die Kreditwürdigkeit.

Zwar kann es auch hier Abweichungen geben, etwa bei Firmenhandys, die auf die Firma zugelassen sind, aber vom Mitarbeiter genutzt werden. Über die Konto- und Kreditverbindungen besteht jedoch eine bessere Nachprüfbarkeit als bei Prepaid-Karten.

Wie kannst Du Deine Prepaid-Karte registrieren lassen?

Kaufst Du eine Prepaid-SIM, musst Du diese anschließend freischalten lassen, bevor Du telefonieren kannst. Dafür ist jetzt ein zweifelsfreier Identitätsnachweis per Personalausweis oder Reisepass erforderlich.

Ein Führerschein reicht zum Identitätsnachweis nicht. Ausländer legen beim Kauf einer deutschen Prepaid-SIM entweder einen Ankunftsnachweis oder einen Aufenthaltstitel vor.

Wer eine Prepaid-Karte auf seine Firma registrieren lassen möchte, muss einen Auszug aus dem Handels- und Genossenschaftsregister vorweisen.

Grundsätzlich gibt es drei Varianten der Identitätsüberprüfung:

  • die Prüfung der Ausweispapiere direkt im Ladengeschäft
  • das VideoIdent-Verfahren
  • das PostIdent-Verfahren

Ausweisprüfung beim Kauf im Ladengeschäft

Ausweispflicht bei Prepaid-SIMsKaufst Du die Prepaid-Karte direkt im Shop des Providers, funktioniert der Identitätsnachweis vergleichsweise unkompliziert: Du legst einfach Perso oder Reisepass vor. Die Mitarbeiter im Shop nehmen Deine Daten auf, erstellen eine Ausweiskopie und leiten diese zur Registrierung an den Provider weiter.

In der Zentrale prüft ein Mitarbeiter dann noch einmal alle Angaben. Die Ausweiskopie wird anschließend gelöscht. Als Kunde musst Du nichts weiter tun.

Die meisten Prepaid-SIMs gehen heute beim Discounter oder im Drogerie-Markt über die Ladentheke. Prüfen die Verkäufer die Identität an der Kasse, bedeutet dies lange Wartezeiten für andere Kunden.

In einer Pressemitteilung teilte Aldi Süd allerdings mit, dass auch beim Discounter die Identitätsprüfung direkt im Geschäft stattfinden soll. Ob dies an der Kasse oder an einem separaten Counter geschieht, blieb offen.

Das VideoIdent-Verfahren

VideoIdent-Verfahren bei der Telekom Prepaid

VideoIdent-Verfahren am Beispiel der deutschen Telekom

Die meisten Discounter werden vermutlich auf die nachträgliche Registrierung der SIM-Karte setzen. Auch Aldi Süd bietet dies als Alternative an.

Früher reichte dafür ein Anruf beim Provider. Jetzt müssen aber auch Aldi, Lidl, Rossmann und Co. Deine Daten nicht nur aufnehmen, sondern auch prüfen.

Eine Ausweiskopie selbst hochzuladen und an den Provider zu schicken, gilt als zu unsicher. Deswegen sieht die Bundesnetzagentur zum Identitätsnachweis das VideoIdent-Verfahren vor. Diese Variante kannst Du auch nutzen, wenn Du Deine Prepaid-Karte online bestellt hast.

So funktioniert das VideoIdent-Verfahren:

  1. Über das Smartphone, das Tablet oder den Computer mit Webcam besuchst Du die Seite des Mobilfunkanbieters.
  2. Du startest einen Videochat mit einem Mitarbeiter des Providers.
  3. Während des Chats zeigst Du Deinen Ausweis vor. Durch Schwenken und Neigen lässt sich das Hologramm erkennen und damit die Echtheit des Papieres prüfen.
  4. Deine Daten gibst Du entweder vorher ein und der Mitarbeiter überprüft diese nur noch, oder er tippt sie während des Videochats selbst vom Ausweis ab.
  5. Anschließend macht er einen Screenshot vom Ausweis.
  6. Anschließend erfolgt die Aktivierung der Prepaid-SIM und Du kannst damit telefonieren.

Freenet hat bereits angekündigt, in seinen Mobilcom-Debitel-Filialen abgeschirmte Videoterminals aufzustellen. Dort sollst Du Deine Prepaid-Karte ebenfalls per VideoIdent freischalten lassen.

Einen ähnlichen Weg könnten MediaMarkt und Saturn gehen. Dort gibt es bereits Kassen für beratungsintensive Verkäufe, wo sich auch Videoterminals installieren ließen.

Das PostIdent-Verfahren

PostIdent-Verfahren bei Prepaid-SIMsHast Du eine Prepaid-SIM online bestellt, bietet das PostIdent-Verfahren eine Alternative zum Identitätsnachweis.

Der Anbieter stellt einen PostID Coupon zur Verfügung. Den druckst Du aus und gehst damit in eine Postfiliale. Dort legst Du den Coupon und Deinen Ausweis vor. Die Ausweisdaten werden per Ausweisleser erfasst und elektronisch aufgenommen.

Der Postmitarbeiter prüft die Daten. Anschließend druckt er ein PostIdent-Formular aus. Mit einer Unterschrift bestätigen der Postmitarbeiter und Du die Richtigkeit der Daten. Das Formular geht an den Prodiver, der daraufhin die SIM-Karte verschickt.

Es bleibt allerdings den Mobilfunkanbietern überlassen, ob sie auf VideoIdent oder PostIdent-Verfahren setzen. Die meisten wollen nach bisherigem Stand vor allem die Videoidentifikation nutzen.

Was passiert mit Deinen Daten?

Ausweiskopien werden nach dem Nachweis Deiner Identität zeitnah gelöscht.

Deine Daten allerdings speichert der Mobilfunkprovider. Im begründeten Verdachtsfall können Behörden auf diese Daten zugreifen.

Dem Gesetzgeber zufolge soll dies dabei helfen, Straftäter zu ermitteln. Datenschützer bezweifeln dies allerdings und kritisieren die Registrierungspflicht.

Wie wirksam ist die Registrierungspflicht zur Terrorabwehr?

Es stimmt: In der Vergangenheit haben sich Terroristen und andere Straftäter häufig die Anonymität der Prepaid-SIM-Karten zunutze gemacht.

Es ist jedoch umstritten, ob die Registrierung der Prepaid-Karten wirklich ein wirkungsvolles Mittel zur Terrorabwehr ist. Allein schon, da sich in Deutschland derzeit etwa 68 Millionen bereits freigeschaltete Prepaid-SIM-Karten im Umlauf befinden. Auf welchen Namen diese Karten zugelassen sind, überprüft im Nachhinein niemand.

Darüber hinaus gibt es einige Möglichkeiten, das neue Gesetz zu umgehen.

So lässt sich die Prepaid Registrierungspflicht aushebeln

Anonym telefonieren und simsen möchten jetzt nicht nur Kriminelle. Auch viele ganz gewöhnliche Nutzer haben ein Interesse daran, ihr Smartphone anonym nutzen zu können. Für Flüchtlinge ohne Ausweispapiere oder Obdachlose ohne Wohnsitz stellten Prepaid-Karten oft den einzigen Weg dar, mobil erreichbar zu sein.

Sogar das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat die Nutzung anonymer Prepaid-Karten bislang empfohlen (siehe Seite 27).

Über kleine Umwege ist das immer noch möglich. Dazu muss man nicht mal Dritte beauftragen, eine Prepaid-SIM zu kaufen und auf den eigenen Namen anzumelden.

Viel einfacher geht es mit einer Prepaid-SIM aus dem EU-Ausland. Dank EU-Roaming kannst Du diese Karten auch hierzulande zu günstigen Kosten nutzen.

In den Niederlanden und Rumänien gilt beispielsweise keine Registrierungspflicht. Wer sich dort eine Prepaid-Karte kauft, kann diese auch in Deutschland problemlos nutzen. Lediglich Anrufer müssen eventuell etwas mehr bezahlen, wenn sie den Prepaid-Karten-Besitzer sprechen wollen.

In welchen Ländern gilt die Ausweispflicht noch?

Deutschland ist nicht das einzige europäische Land, das die Registierungspflicht für Prepaid-SIM-Karten eingeführt hat. In der Schweiz gilt diese bereits seit 2004.

Eine Ausweispflicht beim Kauf von Prepaid-SIMs gibt es darüber hinaus in Frankreich, Bulgarien, Dänemark, Griechenland, der Slowakei, Italien und Spanien. In Belgien gibt es sie seit Juni 2017. Österreich plant demnächst die Einführung.

Welche langfristigen Folgen könnte die Registrierungspflicht haben?

Die Ausweispflicht geht für die Mobilfunkanbieter mit höheren Kosten einher. Für das VideoIdent-Verfahren müssen sie mehr Personal einsetzen, die genaue Prüfung der Daten erhöht den Aufwand.

In Belgien hat der erste Discounter den Verkauf von Prepaid-Karten daher schon eingestellt: Kunden von Aldi Talk Belgien mussten sich bis zum 6. Juni einen neuen Provider suchen. Neue Prepaid-SIMs wird es bei Aldi Talk Belgien nicht geben.

In Deutschland bekommst Du aber weiterhin Prepaid-Karten bei Discountern. Aldi Talk Deutschland versicherte, nicht aus dem Geschäft aussteigen zu wollen.

Derzeit wollen auch alle Provider ihre Prepaid-SIMs weiterhin kostenfrei anbieten. Was Du für die SIM-Karte bezahlst, kannst Du im Regelfall als Startguthaben verbrauchen. Noch soll sich daran nichts ändern. Auch Preiserhöhungen seien nicht geplant.

Langfristig erwarten Mobilfunk-Experten allerdings ein Ende dieser Umsonstkultur. Im Laufe der nächsten Monate und Jahre könnte es doch zu steigenden Kosten kommen.

Was denkst Du über die Registrierungspflicht für Prepaid-Karten?

Was hältst Du von der Registrierungspflicht für Prepaid-SIM-Karten? Eine sinnvolle Maßnahme für mehr Sicherheit? Oder doch eher Kosmetik und nicht wirklich nutzbringend?

Ich freue mich auf Deine Meinung in den Kommentaren und über eine gute Bewertung, wenn Dir der Artikel gefallen hat.

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Simone von smartphonepiloten.de

Simone Gerdesmeier ist als freie Journalistin und ausgewiesene Mobilfunk-Expertin seit mehr als drei Jahren ein fester Bestandteil der smartphonepiloten-Redaktion.

Sie beschäftigt sich mit Themen wie Digital Lifestyle, aktuellen Tarifchecks sowie die Toplisten der Apps, die Du kennen musst.

Themen wie Gesundheit, Fitness und Ernährung haben es ihr besonders angetan und daher versuchen wir, den Spagat zwischen diesen Bereichen und der Welt des Mobilfunks hier zu meistern

Artikel & Beiträge von Simone Gerdesmeier

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69 Responses

  1. Daniel W. sagt:

    Für Schweizer ist eine Prepaid-Karte aus einem EU-Land sehr viel preiswerter als entsprechende Ausland-Optionen der Schweizer Anbieter. Entgegen der Auskunft vor dem Kauf eines Aldi Talk Starter Kits, ist eine Registrierung mit Wohnsitz im Ausland offenbar nicht vorgesehen. Bei der Registrierung wird nur ein Wohnsitz in Deutschland akzeptiert (aber nicht überprüft). Zudem ist die Registrierung nur mit einem Reisepass möglich, obwohl für Reisen in Europa ein Personalausweis reicht. Die Aldi Talk App ist im Schweizer Appstore nicht erhältlich.
    Ob die Aussage, dass es bei Aldi Talk keine Grundgebühr gibt, stimmt, ist fraglich, da Guthaben eine zeitlich begrenzte Gültigkeit haben (5 € müssen in 3 Monaten verbraucht sein), und eine Karte ohne Guthaben nach 2 Monaten endgültig deaktiviert wird. Das bedeutet nichts anderes als eine Grundgebühr von 5 € für 5 Monate.

    • Manuel Riesen sagt:

      Hallo, habe bei Aldi eine Prepaidkarte gekauft. Adresse wird anscheinend überprüft. Meine Karte wurde nicht freigeschaltet. Mir wurde angeraten, die Karte über einen Bekannten zu registrieren.
      Auf meine Rückfrage bei der Service Hotline von Aldi Talk wurde mir angeboten, dass Sie mir einen Brief an die angegebene Adresse senden, mit diesem kann das Post ID Verfahren gemacht werden, auch wieder nur mit deutscher Adresse.

  2. Prinz Albert sagt:

    Terror und Kriminalität sind nur vorgeschobenen Gründe. Es geht einzig und allein darum, die freie Meinungsäußerung zu unterbinden, indem man Bürger die im Netz oder über Whatsapp unliebsame Meinungen vertreten besser wegen erfundener fadenscheiniger Delikte wie „hate speech“ verfolgen kann.

  3. SIMMKA sagt:

    Wir hatten immer viele ausländische Besuche auf unseren Veranstaltungen. Die haben sich ALLE am Flughafen einfach ein paar SIMs für ihre unzähligen Notebooks, Telefone und Tablets besorgt die dann eine Woche lang während der IAA oder CBIT benutzt. Jetzt heißt es nur noch „Sorry, aber unsere Leute wollen nicht mehr nach Deutschland.“ Anonyme SIMs die man sofort benutzen kann, sind essentiell für eine weltoffene Exportnation. Aber das kommt davon, wenn ein Land von dummen, alten, feigen Fettsäcken regiert wird, die noch im letzten Jahrhundert leben.

  4. FlinkerFrank4K sagt:

    Das ist ja anonym Level Over 9000… Is ja eh deine Entscheidung, man kann der Überwachung niemals fliehen.

  5. Tgz sagt:

    Jo immer die privaten daten

  6. R. E. Bell sagt:

    Wie bitte Prepaid kann abgelehnt werden wegen schlechter Schufa ?
    Das ist ja wohl der grösste Witz aller Zeiten, viele holen sich diese genau aus diesem Grund, du kannst nur verbrauchen was du rauflädst.
    Scheint aber auch nur bei NETTO zu gehen, hab das bisher noch nirgends wo andrs gesehen oder gelesen.

    Wo ist da die Logik ?

    Und wann werde die Anbieter mal dagegen vorgehen, den Schmonz per Reg erst freischalten zu dürfen.
    Diese Rückemtwicklung in Richtung totalüberwachung ist ja kaum noch fassbar.

    Aber es ist ja nix neues, das unsere Bundesregierung gerne Ihr eigenes Recht bricht nur merken es immer noch viel zu wenige oder sagen sich, „da kann man ja eh nichts machen“ doch Ihr könnt, und es wäre schön, wenn die Anbieter und auch gerne die Discounter da mal mit den Verbrauchern an einem Strang ziehen würden.

    Ich umgehe jedenfall jede erzwungene Registr. 100% – neue Karte = Neues Handy und ende mit dem einfachen Nachverfolgen.
    Leider wird das aber irgendwann auch nix mehr nutzen, Schade wieder wird das Gitetr des Goldkäfigs etwas enger.

    lg
    Rebell

  7. David sagt:

    Hallo, alle zusammen,

    ich kämpfe derzeit auch mit der Legitimation meiner Person bei Aldi Süd. Ich war letzten Fr in einer Filiale vor Ort, um meinen Pass und meine Wenigkeit vorzuzeigen. Dort sagte man mir, dass auf jeden Fall ein Foto/Scan gemacht würde, was an die Telefongesellschaft ging. Ich lehnte entschieden ab, denn das wäre kein Schutz meiner Daten, sondern dem Missbrauch meiner Daten Vorschub geleistet, da jeder Hinz und Kunz diese privat zu kriminellen Zwecken nutzen können, wenn sie in so einer Gesellschaft arbeiten und sich „Pässe“ stehlen. Wie kann ich sicher gehen, dass die die Daten zeitnah löschen? Was bedeutet „zeitnah“? Das ist alles einem Überwachungsstaat würdig, nicht aber dem Schutz der eigenen Bürger vor Terrorismus. Stattdessen wird man selbst im Vorfeld kriminalisiert und das geht gar nicht. Da keine Angaben über diese Ausweiskopien/Digitalisierung des Passes auf der Packung zu lesen war, werde ich mir rechtliche Schritte vorbehalten, um mein Geld zurück zu erhalten. Von mir jedenfalls bekommt niemand eine Kopie meines Passes bzw. dessen Digitalisierung zum Abspeichern und Benutzen. Niemals! Was ist aus diesem Land geworden? Was aus dieser Menschheit?

    • David sagt:

      Ich bin’s noch einmal. Habe ganz vergessen zu sagen, wie das mit Aldi Süd ausging. Sie meinte, das ginge nicht ohne Foto. Dann verschwand sie zweimal und kam zurück und meinte, sie würde es ohne Fotografie probieren. Am Ende erschien ein grüner lächelnder Smiley und ich verließ den Laden. Als ich nach Hause kam, fand ich von Aldi Süd eine Emai, die besagte, dass meine Registrierung/Legitimation fehlgeschlagen sei.

      Man schickte mir ein PostIdent-Formular.
      Das probierte ich heute und die Post-Angestellte meinte, auch sie würde einen Scan meines Passes machen – es ging nicht anders. Ich verweigerte das erneut mit dem Hinweis, dass das unverschämt sei. Ich verließ die Post, um noch einmal bei Aldi Süd schriftlich zu reklamieren.

      Egal, welches Verfahren mal für die Registrierung/Freischaltung wählt – man möchte ein Bild des Ausweises, was ich niemals zulasse. Und die Beiträge hier, die empfehlen, dass alles ohne diese Verfahren ginge, sind unglaubwürdig. Und einen Obdachlosen dafür zu verwenden, ebenso – mal abgesehen von dem moralischen Standpunkt.

      Ich habe sehr wahrscheinlich 12,99 Euro in den Sand gesetzt und kann mein Smartphone in die Tonne werfen, da ich keinen Handyvertrag möchte. Vielleicht überlege ich, ob ich es in Luxemburg versuche. Mal nachhören.
      Das wäre vielleicht noch eine Option. Aber Firmen und Geschäfte bekommen kein Abbild meines Passes!

      • Anonym sagt:

        Prepaid Anbieter aus den Niederlanden!!!

      • Anonym sagt:

        Nein Verbrechen zeitnahe aufzuklären zählt nicht als schütz der Bürger. Dann hoffe ich du wurst von jemanden umgebracvht wo man nicht ermitteln kann wer es war. Wer sich so anstellt hat es nicht anders verdient und sollte wohl mal seine eigene Medizin zu schmecken bekommen.

  8. Anonym sagt:

    Ich habe meine Karte bei Netto um die Ecke gekauft, ohne meinen Perso vorzulegen. Mich im Internet mit Phantasiename und Adresse registriert, die Karte aktiviert und gut ist. Aufladen ganz easy und anonym per Guthabenbon von Blau.de. Fertisch is der Lack.

    Surfen im Netz zu Hause und mim Handy NUR und ausschließlich über selbstbetriebenen Server aus der Ukraine auf dem ein open-vpn Server läuft. Bezahlt wird der Server per cashcard, erhältlich an allen Tankstellen und im Kiosk.

    Viel Erfolg uns allen!

  9. RaNi sagt:

    Hi.
    Seit MONATEN versuche ich mir eine läppische Prepaid-SIM für Dinge wie Online-Banking etc. zu kaufen.
    Da man seitens ALLER Handyanbieter nur VideoIdent oder PostIdent Filiale anbietet, habe ich erst darum gekämpft, daß man PostIdent Postbote macht. Geht angeblich nicht.
    Dann habe ich mir extra für diesen Dreck eine Webcam gekauft. Nach technischen Problemen einen anderen Browser installiert. Dann ging es endlich von meiner Seite aus. Und dann legt man einfach auf, weil das Bildschirmfoto auf der Seite der DP nicht klappt; wäre angeblich zu undeutlich. Statt noch mal zu versuchen, wird die Verbindung einfach beendet.
    Mir wurde insgesamt ACHT Mal die Verbindung einfach beendet; 5 mal im Textchat, 3 mal im Videochat der Deutschen Post.

    Unterm Strich bedeutet das: kein Handy für den Krüppel, bzw. keine Sim-Karte für den Krüppel. Denn das bin ich; ein Krüppel, oder auf political-correctness-deutsch: ein Schwerbehinderter; der nicht sprechen kann, seine Wohnung seit Jahren nicht verlassen kann, der vollkommen alleine ist (von der halbdementen Mutter einmal abgesehen), und der aus fehlenden Sozialkontakten heraus nie ein Smartphone benötigte.

    ETWAS mehr Flexibilität wäre angebracht; es sei denn, Behinderte SOLLEN kein Handy haben.

    Was soll ich tun, um an so eine bescheuerte SIM-Karte zu kommen?

    • Jannik Degner Jannik Degner sagt:

      Hallo RaNi,

      das klingt ja gar nicht schön. PostIdent geht meines Wissens nach nur am Schalter und nicht über den Postboten aus der Haustür. Das es mit VideoIdent Probleme gibt, habe ich schon häufiger gehört – ggf. kannst Du Deinen Anbieter hierzu kontaktieren und Dein Problem schildern.

      Falls das alles nicht klappen will, wäre es vielleicht eine Alternative, einen günstigen Handyvertrag und kein Prepaid Angebot zu bestellen. Hier ist die Ausweisung bzw. Legitimation per VideoIdent oder per PostIdent in der Regel nicht erforderlich.

      Ich drücke Dir die Daumen, dass Du schnell zu einem Handyvertrag kommst und es nicht solche unnötigen Probleme gibt!

      Viele Grüße,
      Jannik

  10. Darkangel Luna sagt:

    George Orwell hatte bereits mit seinem damaligen Buch „1984- Big brother is watching you“ den Nerv der Zeit noch vor dem Jahr ’84 getroffen:
    Totalüberwachung durch Vater Staat.

    Und daran hat sich leider nicht einmal ansatzweise etwas geändert.
    Im Gegenteil: es wird immer abstruser was sich „die da oben“ in ihren Glasfassaden-Chef-Büros Richtung totale Bürger-Überwachung und -Kontrolle „ausklamüsern“.

    Auch wenn für mich persönlich Gewalt keine Option darstellt, so kann ich langsam gedanklich und vom Gefühl her nachvollziehen, weshalb manche Leuts zu Bombenwerfern werden…

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