US-Gesetzentwurf: Verkaufsverbot bei nicht tauschbarem Smartphone-Akku
Im US-Bundesstaat Washington wurde ein Gesetzentwurf eingereicht, nach dem bereits 2019 keine Geräte mehr verkauft werden dürften, welche fest verklebte Akkus besitzen. Ziel ist es, nur noch Notebooks, Kopfhörer, Smartphones und ähnliches im Handel zu haben, bei denen Nutzer die Batterien selbst wechseln können.
Spezifischerer Gesetzentwurf als vorherige
Wenn der Gesetzentwurf des amerikanischen Bundesstaats Washington angenommen würde, dürften ab dem 1. Januar 2019 keine Geräte mehr verkauft werden, deren Akkus schwierig zu erreichen sind.
Konkret richtet sich der „Entwurf zu Wartung und Reparaturen von digitalen elektronischen Produkten“ an Hersteller, die die Stromspeicher ihrer Geräte so einbauen, dass sie gar nicht oder nur schwerlich zu entfernen sind. Washington befindet sich damit in einer Linie mit den Bundesstaaten, die im letzten Jahr Gesetzesentwürfe für das „Recht zur Reparatur“ schrieben. Diese sollen die Möglichkeiten freier Werkstätten und technikaffiner Verbraucher verbessern.
Mit einem einfacheren Zugang zu Ersatzteilen und Reparaturanleitungen soll zudem weniger Elektroschrott entstehen. Der neue Entwurf löst sich von jenen allgemeinen Formulierungen und hebt auf spezifische Bauteile – Batterien – ab, welche einer der häufigsten Gründe für den Gerätewechsel sind.
Apples Akku-Problematik wohl Auslöser
2017 hatte Apple zugegeben, dass manche iPhones mit gealterten Akkus die Betriebsgeschwindigkeit senken, um einer Abschaltung wegen Überlastung zuvorzukommen. Dies führte zu heftiger Kritik auch in den USA. Zwar senkte Apple danach die Reparaturpreise und will die Geschwindigkeitsdrosselung optional machen, dennoch entschieden sich einige Abgeordnete für eine gesetzliche Lösung.
So erklärte der Abgeordnetensprecher Jeff Morris dem Magazin Motherboard, dass er die fest verklebten iPhone-Batterien als Versuche werte, Reparaturen zu verhindern und Neukäufe anzuregen. Neben Apple kleben viele andere Hersteller Batterien fest in Smartphones und andere Elektrogeräte ein. Mit erhöhtem Aufwand lassen sich diese Akkus dennoch austauschen. Bei einigen Geräten ist dies jedoch überhaupt nicht möglich, darunter die AirPod-Ohrhörer von Apple und die Surface-Laptops von Microsoft. Dagegen wendet sich nun der Washingtoner Entwurf „Substitude House Bill 2279“. Die amerikanische IT-Industrie wird versuchen, die Umsetzung des Gesetzesentwurfes zu verhindern, wie sie es bereits bei den ähnlichen Entwürfen im Vorjahr tat.