Funkloch melden – das bringt die Funkloch-App der Bundesnetzagentur

Funkloch melden mittels App
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Lücken in der Mobilfunkabdeckung gehören in Deutschland leider immer noch zum Alltag.

Gerade in ländlichen Gebieten stecken Smartphone-Nutzer häufiger mal im Funkloch. Seit Herbst vergangenen Jahres kannst Du diese Lücken über eine App an das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) melden. Doch was soll mit den so gesammelten Daten eigentlich geschehen?

Die Funkloch-App des BMVI

Das BMVI möchte eine flächendeckende Mobilfunkversorgung für Deutschland schaffen. Noch sind die Netzbetreiber von diesem Ziel weit entfernt. Um weiterhin Lizenzen für den Netzbetrieb zu erhalten, müssen sie aber bestimmte Versorgungsauflagen erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel, bis Anfang 2020 mindestens 98 Prozent der Haushalte ans LTE-Netz anzubinden. Die Bundesnetzagentur überprüft, ob die Provider diese Auflagen einhalten. Als Nutzer kannst Du derweil Funklöcher per App ans BMVI melden.

Ende Oktober 2018 stellte Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr, die Funkloch-App vor. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung einer von der Bundesnetzagentur herausgegebenen Anwendung zur Breitbandmessung. Die App gibt es für Android und iOS.

So funktioniert die Funkloch-Messung

Vor dem Update ließ sich mit der App „Breitbandmessung“ überprüfen, ob der Netzbetreiber auch tatsächlich das Datenvolumen zur Verfügung stellt, das er im Vertrag verspricht. Über die Zusatzfunktion „Netzverfügbarkeit erfassen“ kannst Du nun auch messen, welche Netztechnologie Dir an Deinem Standort zur Verfügung steht.

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Zunächst möchte die App ein paar Dinge über Deinen Netzbetreiber wissen.

  • Sie fragt Dich zum Beispiel danach, ob Dein Vertrag nach Aufbruch Deines Datenvolumens eine Drosselung der Übertragungsgeschwindigkeit vorsieht.
  • Außerdem musst Du in den Handy-Einstellungen die Standortermittlung freigeben. So kann die App Deine aktuelle Position erfassen.

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Die App misst, ob vor Ort überhaupt ein Mobilfunknetz vorhanden ist und, falls ja, ob es sich um 2G, 3G oder 4G Netz handelt. Die Messung erfolgt in Abständen von maximal 50 Metern. Auf einer Karte siehst Du die Netzqualität am aktuellen Standort und an den vorherigen Messpunkten.

Sobald Du die Erfassung stoppst, überträgt die App die Daten zusammen mit der Angabe von Ort, Zeit und Mobilfunkanbieter an einen zentralen Server. Hast Du gerade kein Netz, übermittelt die App die Daten, sobald sie wieder eine Verbindung zum Internet herstellen kann.

Was soll mit den Daten geschehen?

Was hat das BMVI mit den Daten eigentlich vor? Die Bundesnetzagentur prüft die Netzversorgung in Deutschland ohnehin durch stichprobenartige Messungen. Auch die Netzbetreiber wissen eigentlich, wo sich die weißen Flecken im Mobilfunknetz befinden.

Was bringt die Funkloch-App also?

Zum einen möchte die Bundesnetzagentur die über die App ermittelten Daten in einer detaillierten Karte zusammenfassen, die unter breitbandmessung.de zugänglich sein soll. Dort gibt es bereits eine Karte, welche die Breitbandversorgung in Deutschland darstellt.

Im Jahrestakt soll außerdem ein Monitoring-Bericht zur Netzabdeckung erscheinen. Die mittels Stichprobenmessung erfassten Daten darf die Bundesnetzagentur nicht auf diese Weise veröffentlichen, da sie Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse enthalten.

Das Melden allein beseitigt noch keine Funklöcher. Die App erfüllt vielmehr die Funktion eines öffentlichen Prangers. Die Veröffentlichung der Auswertungsergebnisse soll Druck auf die Netzbetreiber ausüben, den Netzausbau voranzutreiben und Versorgungslücken tatsächlich zu schließen.

Funkloch melden: Initiativen der Bundesländer

Neben dem Bund haben auch einzelne Bundesländer Initiativen gestartet, über die Bürgerinnen und Bürger Funklöcher melden können.

  • Das Land Brandenburg war eines der ersten Bundesländer, das mit der Aktion „Raus aus dem Funkloch“ unter funkloch-brandenburg.de auf sich aufmerksam machte. Die CDU-Landesfraktion hatte die Initiative ins Leben gerufen. Insgesamt meldeten die Brandenburger 23.237 Funklöcher. Mittlerweile ist das Projekt abgeschlossen, neue Funklöcher lassen sich nicht mehr eintragen.
  • Die CDU-Fraktion Mecklenburg-Vorpommern startete im Dezember 2018 ein ähnliches Projekt unter funkloch-mv.de. Bis zum Projektabschluss kamen 16.808 gemeldete Funklöcher zusammen.
  • In Thüringen hat ebenfalls die CDU-Landesfraktion einen Funklochmelder gestartet. Bislang haben Bürgerinnen und Bürger mehr als 3.300 Funklöcher gemeldet.
  • Auch in Sachsen-Anhalt können Anwohner einen Funklochfinder nutzen, abermals von der CDU-Landesfraktion initiiert. Seit September 2018 gingen mehr als 60.000 Meldungen zu Funklöchern ein. In Nordsachsen betreibt die FDP eine Webseite zur Funklochmeldung.

Was sollen die Funklochfinder erreichen?

Wer über die Webseiten ein Funkloch melden möchte, klickt einfach die entsprechende Ortschaft auf der bereitgestellten Karte an. Anschließend können Nutzer ihren Netzbetreiber angeben und mit Schulnoten von 1 bis 6 bewerten, wie gut der Telefon- und Internetempfang in ihrer Umgebung sind. Wahlweise lassen sich diese Angaben präzisieren und weitere Informationen übermitteln.

Mit Hilfe der Funklochmelder wollen die Landesfraktionen aufzeigen, wie viele Menschen in den Bundesländern keinen Zugriff auf eine zuverlässige Mobilfunkverbindung haben. Das soll den Aufbau von Funkantennen vorantreiben und gegebenenfalls Förderung der Bundesregierung einbringen. So schreiben es die Parteien zumindest auf die jeweiligen Webseiten. Ob das tatsächlich funktioniert, ist allerdings noch unklar.

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Simone von smartphonepiloten.de

Simone Gerdesmeier ist als freie Journalistin und ausgewiesene Mobilfunk-Expertin seit mehr als drei Jahren ein fester Bestandteil der smartphonepiloten-Redaktion.

Sie beschäftigt sich mit Themen wie Digital Lifestyle, aktuellen Tarifchecks sowie die Toplisten der Apps, die Du kennen musst.

Themen wie Gesundheit, Fitness und Ernährung haben es ihr besonders angetan und daher versuchen wir, den Spagat zwischen diesen Bereichen und der Welt des Mobilfunks hier zu meistern

Artikel & Beiträge von Simone Gerdesmeier

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