Nokia 5.1 im Test – Performance, Ausstattung & Preis

Nokia 5.1 im Test
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Ich habe das Nokia 5.1 im Test und finde heraus was in dem handlichen Finnen mit dem schicken Äußeren so alles steckt. Dabei kann mich die Haptik und der Bildschirm des günstigen Nokia Smartphones überzeugen, die Leistung eher weniger.  

PRO
  • stabiles, hochwertiges Gehäuse
  • guter Full-HD-Bildschirm
  • Android One
CONTRA
  • lahme Kamera
  • langsame Systemperformance
  • nur durchschnittliche Akkulaufzeit

Was kann das günstige Android-One-Phone Nokia 5.1?

Nachdem das finnische Unternehmen HMD Global die Entwicklung der Nokia Smartphones vom Microsoft Mobile übernommen hat, sehen wir wieder vermehrt Handys mit dem Brand Nokia im Handel. Das Nokia 5.1 ist dabei das kostengünstige Einsteigermodell und bietet wie alle neuen Nokia Handys nach der Einstellung von Windows Mobile nun Stock-Android (Android One) im schicken Aluminiumgewand.

Gehäuse & Verarbeitung

Nokia 5.1

Das robuste Aluminium-Unibodygehäuse des Nokia 5.1 überzeugt mich vollends. Die Verarbeitung des Smartphones ist absolut vorbildlich.

Denn wie aus einem Guss liegt es kühl und wertig in der Hand:

  • Der Übergang von Display zu Aluminiumwanne ist makellos. Hier spürt der Finger keine Erhebung oder scharfkantige Materialkanten.
  • Die Spaltmaße sind sehr eng.
  • Das lackierte Alu-Gehäuse fühlt sich sanft und wertig an.

Das Display des Nokia 5.1 wird durch Gorilla-Glas 3 geschützt, das zwar ein wenig veraltet ist aber in dieser Preisklasse völlig in Ordnung geht. Es ist der Wanne zulaufend leicht abgerundet, was ich als sehr schick und modern empfinden.

Auf der rechten Seite des Smartphones befinden sich der Startknopf und die Lautstärkewippe. Die Knöpfe haben einen guten Druckpunkt, sind aber ein wenig klapprig implementiert.

Die Single-Cam ist mittig platziert, darunter befindet sich der gut funktionierende Fingerabdrucksensor. Das Kameramodul und die Bedienelemente sind durch dezente Chromelemente vom mattschwarzen Gehäuse abgesetzt. Die Kameralinse wird nach Datenblatt mit Saphirglas geschützt, sollte also widerstandsfähig gegen Kratzer sein.

Display

Das Nokia 5.1 überzeugt im Test mit einem in dieser Preisklasse sehr guten Full-HD-Bildschirm.

Das 5,5 Zoll Größe Display im Seitenverhältnis von 2:1 lässt ein schmales Gehäuse zu. Nokia schafft hier ein durchaus gelungenes Screen-to-Body-Verhältnis und bietet viel Bildschirm bei wenig Gehäuse. Das Format war für mich ein wenig ungewohnt, nach einer kurzen Eingewöhnungsphase hatte ich dann aber keine Probleme mit der Bedienung.

Absolut positiv ist für mich:

  • HMD verzichtet beim Nokia 5.1 auf eine Notch, die die klare symmetrische Designsprache negativ beeinflusst
  • Der Bildschirm des Nokia 5.1 weiß mit einem guten Kontrast und sehr knackigen Farben zu überzeugen.

…Dennoch könnten die Ränder unter und über dem Bildschirm für meinen Geschmack ein wenig schmaler sein.

Einen Film streamen, macht mit dem Nokia 5.1 richtig Spaß , wobei auch die Full-HD-Auflösung eine zuträgliche Rolle spielt. Zum Glück muss ich heute auch bei günstigeren Smartphones nicht mehr auf eine hohe Pixeldichte verzichten.

  • Durch die hohe Auflösung wird auch kleine Schrift scharf und gut leserlich dargestellt.
  • Im Freien bei winterlicher Sonneneinstrahlung hatte ich keinerlei Ableseschwierigkeiten. Der Bildschirm ist hell genug.
  • Der Helligkeitssensor macht einen zufriedenstellenden Job.

Kamera

Die Kamera gehört nicht wirklich zu den Stärken des Nokia 5.1. An sich geht sie zwar in diesem Preissegment in Ordnung, doch richtig zufrieden stellt sie mich nicht.

Als Hauptkamera setzt Nokia ein Single-Cam-Modul mit 16 Megapixeln ein, die Frontkamera löst hingegen mit 8 Megapixeln auf.

Die Hauptkamera macht bei guten Lichtverhältnisses ganz ansehnliche Bilder, hier gibt es von unserer Seite eigentlich wenig zu meckern, wäre da nicht die nervige Auslöseverzögerung und der langsame Autofokus:

  • Das Nokia 5.1 braucht schon einmal zwei Sekunden, um ein unbewegliches Objekt scharf zu stellen.
  • Nach Druck auf den Auslösebutton ist eine deutliche Verzögerung merklich vorhanden.
  • Schnappschüsse und bewegliche Objekte sind ein regelrechter Graus für diese Kamera und werden nicht scharf abgelichtet.

So ist es nicht ganz einfach mit dem Nokia Smartphone hübsche Fotos zu schießen.

  • Die Farbdarstellung geht für mich in Ordnung, auch wenn ich nicht in der Lage war da Wimmelbild unter den gegebenen Lichtverhältnissen richtig scharf zu schießen.
  • Bei Sonnenlicht im Freien sinkt die Belichtungszeit und der Autofokus stellt sich schneller auf das Motiv ein. Hier bin ich mit der Bildschärfe zufrieden.
Nokia 5.1 Wimmelbild

Innenaufnahme bei Tageslicht: Wimmelbildaufnahme mit vielen Objekten

Nokia 5.1 Tageslicht

Außenaufnahme bei Tageslicht

Die Kamerasoftware überzeugt mit geringen Schwächen.

  • Die Software ist solide.
  • Per drop-down-Menü kann man zwischen verschiedenen Aufnahmemodi wählen.
  • Die Auswahl funktionierte problemlos, jedoch konnte ich keine Funktionen mit Alleinstellungsmerkmal feststellen.

…Hier gilt die Devise: funktional aber unspektakulär.

Die Schwachlichtperformance ist nicht besonders befreidigend:

  • Bei schwachem Umgebungslicht kommt es zu merklichem Bildrauschen.
  • Außerdem ist der Farbkontrast nicht besonders hoch, wie man am kleinen roten Panda sehen kann, dessen braunes Fell vom schwarzen Untergrund nicht zu unterscheiden ist.
  • Hier merkt man den Unterschied zu modernen Mehrfachkamera-Systemen die verschiedene Blendengrößen miteinander kombinieren und so eine deutlich bessere Low-light-Preformance liefern.
Nokia 5.1 Detail Schwachlicht

Detailaufnahme bei schwachem Tageslicht in Innenräumen

Bei Gegenlichtaufnahmen werden Strukturen nur wenig überstrahlt aber zu wenig ausgeleuchtet.

Sicherlich ist dies eine Aufnahmekategorie, die eine Handykamera nicht unbedingt können muss, ein paar mehr Details bei den Häusern und knackigere Farb- und Konturverläufe hätten mir aber durchaus gefallen.

  • So wirkt die Häuserfassade im Beispielnild nur wie ein schwarzer Fleck im Bildvordergrund. Hier wünsche ich mir auch bei Gegenlicht ein wenig mehr Details.
  • Die Detailzeichnung der angestrahlten Wolken gefallen mir jedoch ganz gut.
Nokia 5.1 Gegenlicht

Gegenlichtaufnahme

Im Testbild kann man zu den Rändern hin eine recht deutliche Unschärfe erkennen.

Allgemein hatte ich das Gefühl, dass durch den langsamen Auslöser ein scharfes Foto mehr Glücksache ist als Können. Verwackler werden nur bedingt durch die Kameratechnik ausgeglichen, da ist man im Jahr 2019 schon besseres gewöhnt.

  • Mit der allgemeinen Auflösung bei feinen Strukturen bin ich nicht zufrieden, so sind im Testbild die kleinen Strukturen auch in der Bildmitte schwer oder überhaupt nicht zu erkennen
  • Der Graustufenverlauf sieht hingegen gut aus. Alle Felder sind problemlos voneinander unterscheidbar.
  • Subjektiv habe ich auch wenig an den Farben auszusetzen.
Nokia 5.1 Testbild

Testbildaufnahme

Ausstattung & Technik

Nach der Einrichtung des Smartphones und einem Systemupdate auf Android 8.0.0 sind 7,06 GB Speicher frei.

Ich konnte keinen merklichen Performance-Gewinn durch das Update auf die neue Betriebssystemversion feststellen. HMD Global hat sich dazu entschieden, bei ihren Nokia Smartphones keine eigene UI über Android zu legen. Mir gefällt diese Entscheidung. Zukünftige Sicherheitspatches und Systemupdates sollten hierdurch schnell für das Nokia 5.1 zu Verfügung stehen. Zudem mag ich die aufgeräumte, unaufgeregte Optik von Android One.

Trotz Stock-Android und aktuellem Betriebssystem überzeugt mich die ein wenig lahme Systemperformance nicht wirklich.

Hier macht sich der mittlerweile etwas angestaubte Mediathek-Prozessor und der geringe Hauptspeicher endgültig bemerkbar. Das Nokia 5.1 ist bei weitem kein Multitasking-Wunder, auch sollte man von zu vielen offenen Apps oder zu vielen Tabs im Chrome-Browser tunlichst absehen. Das Hochfahren des Smartphones dauerte weit über eine Minute, was das Nokia 5.1 zum am langsamsten startenden, bisher getesteten Smartphone bei uns macht.

Als Tastatur dient die Standard Androidtastatur (gboard). Diese passt sehr gut zum schlanken System und kommt meinen Vorlieben entgegen.

Das Nokia 5.1 integriert einen 3,5mm Klinkenanschluss und einen USB 2.0 im Micro-USB-Format.

Displayportunterstützung, um einen externen Monitor oder Fernseher anzuschließen, fehlt hingegen. Dies ist mit einem 2.0 Anschluss auch nicht zu realisieren. Hier muss also auf eine Funk- oder Wifiverbindung zum Streamen zurückgegriffen werden.

Die Telefonfunktion hinterließ einen durchschnittlichen Eindruck.

  • Ich konnte meine Gegenseite zwar klar verstehen und gleichermaßen war ich stets verständlich, jedoch hatte ich den Eindruck, dass Stimmen verzerrt dargestellt werden.
  • Auch nach Anschluss der mitgelieferten Kopfhörer blieb der Klang frequenzarm.
  • Postitiv war für mich der gut funktionierende Umgebungsfilter, der Störgeräusche wie Straßenlärm und Wind sehr gut unterdrückte.

Als Telefon-App kommt, da es sich um ein Android-One-Gerät handelt, Googles Standardapplikation zum Einsatz, die meines Erachtens in ihrem Funktionsumfang völlig ausreicht.

Key-Features
Prozessor Mediathek Helio P10 MT6755
Grafikkarte ARM Mali-T860 MP2
Arbeitsspeicher 2048 MB
Massenspeicher 16 GB, 9 GB frei
Display 5.5 Zoll 2:1, 2160 x 1080 Pixel (439 PPI), IPS, kapazitiv
Akku 2970 mAh
Hauptkamera 16 MPix
Betriebssystem Android 9.0 Pie, EMUI 9.0

Akku

Die Akkulaufzeit des Nokia 5.1 ist nicht überragend aber auch nicht wirklich schlecht.

Da die meisten Menschen eh ihren Akku über Nacht laden, kommt es hier meines Erachtens auf ein paar Stunden mehr oder weniger nicht an. Wichtig ist mir, dass ich einen vollen Arbeitstag oder eine Reise überstehe, bei der ich keine Möglichkeit zum Laden habe.

Ich konnte problemlos einen vollen Arbeitstag mit einer Akkuladung überstehen und auch ein paar Filme auf der Zugfahrt zu den Eltern stellen das Nokia 5.1 nicht vor ernsthafte Ausdauerprobleme.

Angesichts der recht gemächlichen Hardware hätte ich jedoch ein bisschen mehr Ausdauer erwartet. Mein fast zwei Jahre altes HTC 10 mit stärkerem Prozessor und gleicher Akkugröße war auch nie ein Ausdauerwunder, hält jedoch auch heute noch ein wenig länger durch.

Der komplett entladene Akku braucht zweieinhalb Stunden um voll zu laden.

80 Prozent sind nach knapp eineinhalb Stunden erreicht. Hier fällt die langsame USB 2.0 Schnittstelle ins Gewicht, die eine moderne Schnellladefunktion nicht zulässt.

Lieferumfang

Nokia 5.1 Lieferumfang

Lieferumfang

Das Nokia 5.1 kommt im bedruckten Pappschuber. Die Verpackung ist weder besonders edel noch wirkt sie billig. Im Lieferumfang enthalten sind Kopfhörer, ein modulares Ladekabel, sowie ein Pin, um den Simkartenschlitten zu lösen. Mehrsprachige Garantiescheine und Kurzbeschreibungen liegen bei.

Preis & Verfügbarkeit

Das Nokia 5.1 gibt es für ca. 150 Euro bei diversen Online-Händlern.

Im Fachhandel sind ca. 20 Euro mehr fällig. Je nach Farbwahl können sich die Preise der Einzelgeräte unterscheiden.

» Zum Nokia 5.1 bei Media Markt

» Zum Nokia 5.1 bei Amazon

» Zum Nokia 5.1 bei mobilcom-debitel

Fazit & Kaufempfehlung

Günstig, schick und zweckmäßig. Das Nokia 5.1 macht in seiner Preisklasse eine durchaus gute Figur.

Die gute Verarbeitung und Materialauswahl für das Gehäuses gefallen mir, ebenso das schlanke Stockandroid (Android One).

Wenn Du ein solides Smartphone im hübschem Gewand suchst und nicht zu hohe Ansprüche an die inneren Werte Deines Geräts stellst, könnte das Nokia 5.1 der perfekte Wegbegleiter im Alltag für Dich sein.

Der geringe Speicher, die mäßige Leistung und die lahme Kamera können aber nicht darüber hinweg täuschen, dass es sich bei dem Nokia 5.1 um ein Smartphone des unteren Preissegments handelt.

Es ist ein Budgetgerät, das jede Aufgabe sicher meistert, dabei jedoch nur selten Erstaunen verursacht. Die einzige wirkliche Überraschung ist der gute Bildschirm, den ich bei dem aufgerufenen Preis nicht erwartet hatte.

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Niklas Foitzik

Niklas Foitzik ist der "Techie" im Team der smartphonepiloten und ist immer bestens informiert über die neuesten technischen Fortschritte im Mobilfunk- und Hardwaresegment.

Er beschäftigt sich mit aktuellen Smartphones bzw. Tablets und zeichnet sich für unsere Hardware-Tests verantwortlich. Außerdem recherchiert er auf zahllosen anderen Internetportalen zu neuen Gadgets und hat wohl mehr Hardware zuhause als sonst einer von uns. :)

Niklas studierte Allgemeine Sprachwissenschaften, Deutsche Philologie und Komparatistik an der Georg-August Universität Göttingen.

Die smartphonepiloten profitieren von seiner über Jahre aufgebauten Expertise im Bereich Technik, Mobilfunkfrequenzen, Hardware, Prozessoren und diversen -überwiegend technisch orientierten - Themen.

Schwerpunkte bei den smartphonepiloten

  • Recherche neuer Hardware und Software
  • Beratung zu technischen Besonderheiten von Smartphones
  • Technik-Artikel rund ums Thema Smartphone
Hobbies außerhalb der Arbeit

  • Literatur
  • American Football
  • Case Modding

Android oder iOS?

Bei Software macht Apple keiner was vor. Die Bedienbarkeit ist für mich der einzige Kaufgrund für ein Apple iPhone. Ansonsten ist mir das zu teuer für die gebotenen Komponenten. Ich mag Hardware und da sind die vielen verschiedenen Android-Smartphones auf dem Markt einfach spannender.

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