Diese 4 Google-Alternativen solltest Du kennen …
Das Verb „googeln“ ist mittlerweile nicht nur im allgemeinen Sprachgebrauch verankert, sondern auch im Duden zu finden, da die weltweit meistgenutzte Suchmaschine für Viele zum Synonym für die Internetsuche an sich geworden ist. Doch es gibt auch Google-Alternativen und damit ein besseres Gewissen sowie mehr Privatsphäre. Wir erklären Dir, warum das so ist und wie es funktioniert.
Suchmaschinen & Datenschutz: Deine Daten werden verkauft
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Sicherlich hast Du schon einmal davon gehört, dass Google Daten sammelt, welche später staatlichen Stellen, Anzeigenkunden und anderen Unternehmen zur Verfügung stehen.
Da für jedes verwendete Gerät ein Benutzerprofil angelegt wird, dessen Verbindungsdaten gespeichert werden, können zudem oftmals technikaffine Mitmenschen und mit Pech auch die gesamte Öffentlichkeit Deine Suchanfragen einsehen. Google bietet eine Vielzahl an Diensten an, die man gerade als Android-Nutzer häufig selbstverständlich nutzt, kann sich einiges an persönlichen Daten bei dem Konzern ansammeln.
So können beispielsweise über die IMEI-Nummer und die IP-Adresse Deine Aufenthaltsorte gespeichert werden. In erster Linie möchte Google, dass seine Kunden wirksamere Werbung schalten können. Deshalb verkauft es Deine Daten an entsprechende Werbekunden, die so Platzierungen und Werbeanzeigen gezielter ausspielen können.Was allerdings noch damit geschieht, unterliegt letztendlich der Willkür eines Privatunternehmens, das beinahe eine Monopolstellung hat.
„Bequemlichkeit gibt Daten preis“
Natürlich hat es auch Vorteile die Google-Suchmaschine zu benutzen. Wenn der Algorithmus Deine Spezialthemen schon kennt, spart die Autovervollständigung ein wenig Zeit. Auf der anderen Seite sehen zum Beispiel Freunde, die mit auf Dein Handy schauen, welche Deine letzten Suchanfragen waren – es sei denn, Du benutzt den Inkognito-Modus oder einen datenschutzbewussten Browser.
Wer aber seine Daten besser schützen möchte, der ist mit einer Google-Alternative besser beraten. Es gibt zahlreiche Suchmaschinen, die keine oder deutlich weniger persönlichen Daten speichern – aber mehr dazu weiter unten.
Google nutzt Monopolstellung aus
Da es keinen Konkurrenzdruck gibt, kann sich Google viel erlauben. So wurden im Februar 2018 rund 87,5 Prozent der Suchanfragen mit Google durchgeführt.
Quelle: statista.de
Durch die Quasi-Monopolstellung entscheidet im Prinzip ein einziges Unternehmen darüber, was im Internet relevant ist. Schwierig ist zudem, dass Google Lobbyarbeit gegen stärkere EU-Datenschutzregeln betreibt.
Noch vor wenigen Jahren war es Konsens, dass Google bessere Suchergebnisse lieferte, weil kleinere Mitbewerber eine geringere Bandbreite von Suchanfragen hatten und daher ihre Suchalgorithmen schlechter weiterentwickeln konnten. Mittlerweile kannst Du allerdings auch von alternativen Suchmaschinen gute Ergebnisse erhalten.
Diese 4 Google-Alternativen sind mindestens einen Blick wert
Wenn Du also nicht mehr möchtest, dass Werbeinhalte aus all Deinen bisherigen Suchanfragen generiert werden, wird es Zeit, sich von Google und der Microsoft-Variante Bing zu verabschieden, welche überdies Cookies setzen, um Dein genaues Netzverhalten zu verfolgen. Sinnvolle Suchmaschinen und Google-Alternativen sind:
Google-Alternative No 1. // Ixquick bzw. Startpage
Die niederländische Metasuchmaschine Ixquick gibt es schon recht lange. Sie erhielt 2008 das europäische Datenschutz-Gütesiegel. Allerdings waren die Suchergebnisse damals wenig überzeugend.
Mittlerweile bietet das dahinterstehende Unternehmen den Nachfolger StartPage an, bei dem Google die Suchergebnisse erzeugt. Deine Privatsphäre wird durch Funktionen von Ixquick geschützt. Dazu gehört der Proxy-Service, welcher die Weitergabe privater Informationen an Google oder die besuchten Seiten unterbindet.
Zusätzlich macht der URL-Generator das Setzen von Cookies unnötig, indem er sich Einstellungen selbst merkt. Darüber hinaus verwendet Ixquick / Startpage verschlüsselte SSL-Verbindungen, um Suchbegriffe vor der Beobachtung auf dem Weg vom Browser zum StartPage-Server zu schützen.
web: startpage.com
Google-Alternative No 2. // Searx
Der besondere Bonus der Google-Alternative searx liegt darin, dass Du sie auf Deinem eigenen Server installieren kannst. Doch auch für den normalen Durchschnittsnutzer am Smartphone bietet die Seite viel Nützliches. Denn auch searx.me verzichtet darauf, Persönlichkeitsprofile zu erstellen.
Bei der quelloffenen Metasuchmaschine kannst Du das bei Bedarf und mit entsprechenden IT-Kenntnissen sogar kontrollieren.
Überzeugend ist hier das minimalistische Design, bei dem zunächst nichts vom Eingabefeld ablenkt. Du hast die Wahl sogleich oder erst im nächsten Schritt die Ergebnisse zu verfeinern und etwa nach Zeit oder Land zu filtern. Auch lassen sich die Ergebnisse nach der Medienart eingrenzen.
web: searx.me
Google-Alternative No 3. // DuckDuckGo
DuckDuckGo gilt als Marktführer unter den Suchmaschinen, die ihre Nutzer nicht verfolgen. Das Geschäftsmodell des amerikanischen Unternehmens DuckDuckGo Inc. ist auf die Suchbegriffe bezogene Werbung.
Da die Seite keine persönlichen Informationen sammelt, vermeidest Du es, in eine Filterblase zu geraten – schließlich sehen alle Nutzer die gleichen Ergebnisse für eine bestimmte Anfrage. Sie entstehen durch eine Kombination aus Metasuchmaschine und eigenem Webcrawler.
Hinweis: Wenn Du sehr sicherheitsbewusst bist, solltest Du bedenken, dass DuckDuckGo als US-Unternehmen dem PATRIOT Act unterliegt und somit FBI, NSA, CIA und Co. Zugriff auf seine Server gewähren muss.
web: duckduckgo.com
Google-Alternative No 4. // Qwant
Die Suchmaschine des französischen Unternehmens Qwant zeichnet keine IP-Adressen auf Vorrat auf. Das interessanteste Feature dieser Seite ist die Möglichkeit, personenbezogene Suchergebnisse zu erhalten – und zwar nur auf individuellen Wunsch und nach Anlage eines Kontos.
Außerdem ist diese Seite die richtige Wahl, wenn Du gern Inhalte von Nachrichtenseiten auf der Suchmaschinenseite sehen möchtest. Eine kleine Designinnovation ist die vertikale Leiste für Kategorien wie Bilder-, Video- oder Musiksuche.
web: qwant.com
Mehr Suchmaschinen – für speziellere Suchanfragen
Manchmal sind Suchanfragen recht speziell. In diesem Fall bietet es sich an, auch eine spezialisierte Suchmaschine zu verwenden. Hier ein paar Beispiel geordnet nach Anwendungszweck:
- Möchtest Du das Netz nach den Ursprüngen eines Bildes durchsuchen, empfiehlt sich TinEye.com. Diese Seite hatte die Reverse-Bildersuche bereits im Portfolio, bevor Google diese Funktion anbot.
- Für Schule, Studium, Arbeit oder Hobbyforschung kann die Suchmaschine WorldWideScience.org nützlich sein. Sie sortiert wissenschaftliche Texte nach Kriterien wie Textart, Autor und Herkunftsland. Seitenbetreiber ist das amerikanische Office of Scientific and Technical Information. Unter den über 200 Millionen Dokumenten, die die Seite listet, sind auch Multimedia-Inhalte und Datensätze.
- Wenn Du Medien weiterverwenden möchtest, kannst Du diese direkt unter search.creativecommons.org suchen. Auf diese Weise vermeidest Du Urheberrechtsprobleme, wie sie beim Kopieren von Inhalten aus der Google-Bildersuche geschehen können. Die gemeinnützige Organisation Creative Commons steht für Lizenzverträge mit einfachen Nutzungsrechten.