Identitätsdiebstahl: Klarna Rechnung auf meinen Namen, obwohl nichts bestellt …

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Heute möchte ich mal in eigener Sache berichten, auch wenn meine Erfahrungen nicht direkt etwas mit Mobilfunk, Telekommunikation oder sonstigem zu tun haben. Es geht um Identitätsdiebstahl im Internet. Davon bin ich derzeit unmittelbar betroffen. Mitte August habe ich eine Mahnung per Post von klarna für recht dubiose Produkte bekommen, die auf meinen Namen ausgestellt wurde, obwohl mir besagter Shop nichts sagte und ich entsprechend auch nichts bestellt hatte. Es ging um eine nicht gerade kleine Summe von rund 400 €.

In diesem Artikel möchte ich ebenfalls Geschädigte oder Opfer von Identitätsdiebstahl im Internet mit meinen Erfahrungen weiterhelfen und auch ein wenig über genau diese Art des Datenmissbrauchs aufklären.

Identitätsdiebstahl im Internet: Wenn man Mahnungen bekommt, obwohl man nichts bestellt hat …

Präambel

Man denkt ja immer: „So etwas passiert mir bestimmt nicht“. Bestimmt habt Ihr auch schonmal im Fernsehen eine Doku über Identitätsdiebstahl gesehen. Das steht dann Frau Meyer und erhält auf einmal irgendwelche Ware, die sie gar nicht bestellt hat oder soll für Bestellungen finanziell aufkommen, die gar nicht getätigt wurden.

So ging es bis vor kurzem auch mir. Ich arbeite im Bereich Marketing & IT und wage mal zu behaupten, dass ich mit meinen Daten meist recht vorsichtig und bedacht umgehe.

Trotzdem hat es nun auch mich getroffen und meine Identität wurde missbraucht, um irgendwelche dubiosen Waren zu bestellen. Mehr dazu weiter unten.

In diesem Artikel möchte ich von meinen Erfahrungen berichten und über Identitätsdiebstahl aufklären. Vielleicht bist Du auch betroffen und deshalb auf diese Seite gekommen. Dann lies‘ weiter und schau Dir an, wie es mir ergangen ist. Weiter unten kannst Du natürlich auch gern Deine Geschichte als Kommentar verfassen.

Ereignis 1: Eine unbekannte Mahnung von Klarna, obwohl ich nichts bestellt habe …

Montag Morgen – gerade im Büro angekommen, Kaffeemaschine angeworfen und die Post durchgeschaut. Nichts Weltbewegendes. Ein paar Rechnungen und Infoschreiben, die ungelesen direkt in den Papiermüll wandern – natürlich nicht die Rechnungen :). Und dann fällt mir ein Schreiben der Firma Klarna auf. Dabei handelt es sich um einen durchaus seriösen Zahlungsdienstleister, der Zahlungen auf Rechnungen unter anderem für Online-Shops ausführt. Nun gut, vielleicht hatte ich vergessen, eine Rechnung zu begleichen – das kann durchaus mal vorkommen.

Als ich den Brief von Klarna aber öffne, finde ich eine „Erste Mahnung“ vor über einen Betrag von rund 400 € für diverses Equipment zum Pflanzanbau in Innenräumen – ziemlich eindeutig, was mit einem Indoor-Gewächshaus und leistungsstarken Lampen wohl hochgezüchtet werden soll.

Mir geht sofort durch den Kopf: Das hast Du aber nicht bestellt! Doch auf der Mahnung steht eindeutig mein Name sowie meine Büroanschrift und auch die korrekte Postleitzahl und Ort. Was macht man da, außer sich erst einmal zu wundern? Na klar, man ruft man bei Klarna an.

Ereignis 2: Der klärende Anruf bei Klarna?

Die Service-Hotline von Klarna steht direkt auf der Mahnung. Ich greife zum Hörer und lasse mich mit dem Service-Mitarbeiter verbinden, der zur Legitimation „meine“ Rechnungsnummer und Adresse sowie Namen und Geburtsdatum abfragt. Ich hake hier bereits ein und sage, dass es sich zwar um die Rechnungsanschrift handelt, ich aber eindeutig nichts bestellt habe.

Er fragt mich weiterhin nach den letzten Ziffern meiner Mobilfunknummer und nach meiner E-Mail Adresse und stellt fest, dass diese bei der Bestellung hinterlegten Daten nicht mit meinen Angaben übereinstimmen. Lediglich Name und Anschrift sind korrekt.

Also werde ich in die Sicherheitsabteilung von Klarna weitergeleitet, der ich alles nochmals erklären muss. Wieder wird festgestellt, dass E-Mail und Telefon nicht übereinstimmen. Ich frage nach der hinterlegten E-Mail Adresse. Antwort: „Die darf ich Ihnen aus Datenschutzgründen nicht sagen“. Hallo? Datenschutz? Hier geht es immerhin gerade um meine Daten, die eindeutig missbraucht wurden.

Aber okay – was soll man machen. Ich widerspreche fernmündlich der Rechnung, die anschließend auch stillgelegt und geprüft wird. Außerdem wird meine Adresse bei Klarna für die Zukunft gesperrt. Ganz klasse, wenn ich wirklich mal was über Klarna kaufen sollte. Die Mitarbeiterin rät mit weiterhin dazu, Anzeige zu erstatten, was ich natürlich auch tue.

Ereignis 3: Anzeige bei der Polizei erstatten

Also auf zum hiesigen Polizeirevier. Dort werde ich zuerst etwas schief angeguckt – aber das scheint manchmal unter Polizisten so zu sein. Die gesamte Abwicklung gestaltet sich aber sehr kompetent und freundlich. Eine nette Beamtin nimmt die Anzeige auf und fragt mich nach allen möglichen Einzelheiten.

Wir reden noch über Identitätsdiebstahl, Datenmissbrauch, darüber, dass mein Name und meine Adresse nunmal berufsbedingt öffentlich im Netz stehen und was der oder die Täter wohl mit dem Indoor-Equipment vorhaben werden. 😉 Schließlich wird die Anzeige geschrieben und der Kriminalpolizei übergeben, die sich zeitnah bei mir melden wird.

Vorsichtshalber frage ich bei einem befreundeten Rechtsanwalt nach, der mir dazu rät, bei Klarna nochmals schriftlich zu widerrufen. Das tue ich auch und weise die offene Forderung vollumfänglich zurück, weil ich keine Bestellung getätigt habe und natürlich auch keine Ware erhalten habe – mit solchen Dingen will ich sowieso nichts am Hut haben.

Ereignis 4: Rückmeldung von der Kriminalpolizei

Zwei Tage, nachdem ich die Anzeige bei der Polizei aufgegeben habe, erhalte ich einen Anruf von einem Polizeibeamten der Kriminalpolizei.

Er schildert seine Erkenntnisse und gibt mir die zusätzlichen Bestelldaten wie die Fake-E-Mail Adresse, die angelegt wurde, die IP-Adresse von der die Bestellung getätigt wurde. Hier mein aktueller Wissenstand zusammengefasst:

  • als Versandadresse wurde meine tatsächliche Büroanschrift verwendet
  • da allerdings der Firmenname nicht angegeben wurde ist die Sendung allen Anscheins nach an den Shop zurückgeschickt worden (Empfänger unbekannt – so steht es in der DHL Sendungsverfolgung)
  • E-Mail Adresse bei gmx.com wurde registriert und anschließend wieder gelöscht
  • bei der IP-Adresse handelt es sich um eine deutsche IP-Adresse, die in Hessen verwendet wurde

Viel tun kann man an dieser Stelle leider nicht mehr. Um den Anschluss der IP-Adresse zu ermitteln, müsste ein Gerichtsbeschluss vorliegen – das wäre nach Angaben des Polizeibeamten für diesen Fall allerdings nicht angemessen.

Wir sind nun so verblieben, dass gecheckt wird, ob das DHL Paket tatsächlich wieder beim Absender eingegangen ist. Dann wäre ja auch die Rechnung als auch die Mahnung nicht mehr legitimiert. Was genau es damit auf sich hat, wäre reine Spekulation: Entweder jemand hat sich einen bösen Scherz erlaubt und einfach etwas auf meinen Namen bestellt, oder das Paket sollte tatsächlich bei mir im Büro abgefangen werden.

Nachtrag: Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass das Paket tatsächlich an den Absender zurückgeschickt und dort auch angenommen wurde. Damit ist die ganze Sache dann vom Tisch.

Was bleibt, ist irgendwie ein leicht mulmiges Gefühl, weil irgendwer meine Daten verwendet hat – wenn auch nicht erfolgreich. Wenn so etwas nochmals passieren sollte, geht's direkt wieder zur Polizei. Das kann ich ohnehin jedem Betroffenen empfehlen. Ich war recht beeindruckt von der schnellen Aufklärung und der wirklich freundlichen und kompetenten Beratung seitens der Kriminalpolizei!

Ich halte Euch auf dem Laufenden, wenn sich diesbezüglich noch etwas Neues ergibt …

Jannik Degner

Jannik Degner ist der Gründer der smartphonepiloten. Er schreibt und berichtet hier zu aktuellen Themen aus der Welt des Mobilfunks - vom Ratgeber mit hilfreichen Tipps & Tricks über Tarifübersichten mit den besten Angeboten bist zu brandheißen Deals.

Als freier, hauptberuflicher Journalist sowie Mitglied im Deutschen Journalisten Verband Schleswig-Holstein (DJV) arbeitet er mit dem Schwerpunkt Mobilfunk, Telekommunikation, Technik und Smartphones. Er berät, schreibt und berichtet bei den smartphonepiloten von seinen beruflichen wie privaten Erfahrungen mit verschiedenen deutschen Mobilfunkunternehmen und hilft bei Problemen.

Seit 2012 hat er sich der Welt des Mobilfunks verschrieben und interessiert sich für Mobilfunkstandards, Handytarife, aktuelle Smartphones, Technik-Gadgets, den digitalen Lifestyle und das vernetzte Zuhause.

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Schwerpunkte bei den smartphonepiloten

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Android oder iOS?

iOS seit ich denken kann. :) Eingestiegen mit dem iPod touch im Jahr 2007, dann hin zum ersten iPhone und schließlich nahezu jede Generation des iPhone mitgenommen.

Dein aktuelles Smartphone?

Derzeit nutze ich ein iPhone XR und ein iPhone X. Im Rahmen von Testberichten aber auch gern mal verschiedene andere Smartphones.

Dein aktueller Handytarife?

Ich verwende aktuell den MagentaMobil M der vorherigen Generation mit 6 GB Datenvolumen, Allnet Flat, SMS Flat und StreamOn.

Artikel & Beiträge von Jannik Degner

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18 Responses

  1. Andrea sagt:

    Ich möchte mich nur kurz auf diesem Wege bei Dir für den Artikel bedanken!
    Du hast mit dem Tipp die Polizei einzuschalten sehr geholfen.
    Vor dem Tipp und der Anzeige fühlte ich mich hilflos. Sämtliche Nachforschungen scheiterten am: „Das dürfen wir aus Datenschutzgründen nicht sagen“
    Ich bekam zwar raus das die eigentliche Bestelladresse von meiner abweichte, einmal sogar bis zur Info das nur die Straße anders ist, aber da endete es dann auch.
    Jetzt kümmert sich die Polizei und die bekommt Auskunft!
    Zukünftig also nur noch einscannen und per Mail meinem Aktenzeichen bei der Polizei hinzufügen lassen und im vorgefertigten Fax Widersprich mit Verweis auf das Aktenzeichen die Firma die mahnt und ein paar Daten ändern und abschicken! Fertig (Wer es nicht weiß, es gibt online Fax Anbieter).
    Also Danke nochmal
    Liebe Grüße

  2. Julia sagt:

    Hallo, mir geht es genauso. Seit September 2017 bekomme ich regelmäßig Post und auch Anrufe eines Inkasso-Unternehmens. Ich hätte angeblich was bei Otto bestellt, und nie bezahlt. Zuerst dachte ich, die Identität der Inkasso-Firma wurde geklaut und nun will da irgend jemand Geld von mir. (Auf diesen Gedanken kam ich deswegen, weil E-Mail-Adresse, Telefonnummer und Kontodaten auf den Briefen und im Internet nicht identisch waren) inzwischen weiß ich, MEINE Identität wurde geklaut!!
    Die Lieferung ging nach Essen, zu einer gleichnamigen Dame. Es geht um eine Summe von ca. 500€! Für Baby UGG-Schuhe.
    Bei der Polizei war ich zu aller erst. Diese sagten, ja nicht auf Anrufe und Post reagieren…
    Otto möchte damit auch gar nichts am Hut haben… (bin zwar bei Otto angemeldet (NOCH!!) aber es wurde nicht über meine Kundennummer bestellt…
    werde mir wahrscheinlich noch einen Anwalt holen müssen…

  3. Leander sagt:

    Hallo

    Bei mir liegt auch so ein Fall vor.

    Allerdings kommt noch was komisches dazu.

    Ich habe auch nie was bestellt aber es kam von eis.de eine Lieferung von diversen Artikeln in Höhe von 60€
    Die Abrechnung geht auch wieder über Klarna.
    Das Päckchen ist auch Verschickt wurden, allerdings an meine alte Adresse bei der ich schon seit 7 Jahren nicht mehr wohne.
    Meine alten Nachbarn haben das auch noch aus versehen angenommen, da unser Nachname bis auf den letzten Buchstaben gleich ist.

    Dan folgte Mahnung 1 und 2 und Ident Inkasso. Alles an die alte Adresse.
    Ich habe noch eine SMS von Identinkasso bekommen.
    Daher müssen die auch meine Handynummer haben.

    Die Nachbarn haben mich irgendwann informiert und ich habe jetzt ein kleines Päckchen mit Sex Artikeln 2 Mahnungen und einem Inkasso schreiben.

    Ich werde auch widersprechen und zu der Polizei müssen.
    Komisch das bei Klarna so viele Betrugsfälle auftreten. Zufälle gibt’s.

    Viele Grüße

  4. Aichernig sagt:

    Hallo an alle,
    seit Ende Juli habe ich, erst die 1. Mahnung – 2 Wochen später die 2. Mahnung. Ich hatte nichts bestellt, nichts erhalten + kannte Klarna gar nicht. Ich bin allerdings sofort zur Polizei + habe Anzeige erstattet. Klarna habe ich tel verständigt + auch mitgeteilt dass ich Anzeige erstattet habe. Mir wurde von der Polizei geraten an Klarna per Einschreiben einen sog. Widerspruch zu senden. Kann dieses aber nicht Klarna hat nur ne PF Adresse. Dieses PF kann aber den Erhalt nicht schriftlich bestätigen ? wie es bei Einschreiben eben ist. Nun habe ich aber per email eine Bestätigung von der Sicherheitsabteilung Klarnas bekomme. Darin ist alles vermerkt + dass mein sog. Vorgang gesperrt ist. Ich hoffe, dass mich bald ein ein positives Ergebnis seitens der Polizei erreicht. Glaube aber wenig daran. Übrigens, es ging auch über einen Betrag etwas über 400€! Seltsam!?!
    Lg Marietta

  5. Un Leserlich sagt:

    Hallo Jannik und alle die hier mitlesen,

    auch ich hatte beim Durchlesen der vorigen Kommentare ein Aha-Erlebnis. Bei mir wurde ein großes Paket abgegeben, nicht von mir entgegengenommen. Erst hatte ich keinen Verdacht, da bald 2 Geburtstage in der Familie anstehen. Da kommt es schon mal vor, dass Geschenke per Direktlieferung kommen. Ich habe das Paket dann doch nicht geöffnet, da Rückfragen in der Verwandtschaft und Freundeskreis keinen Hinweis auf einen „Absender“ erbrachten.
    Also Rückruf beim Versant des Absenderes REAL Online Shop (Interessanterweise rechnen die ebenfalls über Klarna ab…). Guten Riecher gehabt. Als erstes habe ich der Warenlieferung mündlich widersprochen und die Firma veranlasst die Rücksende-Prozedur einzuleiten.
    Ergebnis des Gesprächs: Ein „Cyber-Krimineller“ hat bei diesem Online-Shop ein Konto auf meinen Namen und Adresse eingerichtet. Interessanterweise existierte dort schon ein von mir angelegtes Konto! Meine Frage, wie es sein könnte, dass 2 identische Konten angelegt werden könnten, wurde mit verweis auf unterschiedliche email-Adressen beantwortet. Leider dürfe die Firma mir keine weiteren Daten aus Datenschutzrecht herausgeben. (Der Hinweis, dass es sich ja um meine Person und persönlichen Daten, sprich Vor- und Zuname sowie Adresse handle, wurde leider abgeblockt.) Die fremde email-Adresse mit der das Konto kurzvor der Bestellauslösung angelegt wurde, beinhalte Teile von meinem Namen. Nach einigem Hin- und Her gab man noch den Hinweis auf die Domain von FREENET.
    Ich solle unbedingt zur Polizei und Anzeige erstatten wegen Betrug, Betrugsversuch und Datendiebstahl etc. und diese Anzeige dem Shop zusenden.
    Also Paket zurückgesendet, und zur örtlichen Polizei.
    Was dann kam hätte mich nicht mehr frustrieren können als der Datenklau selbst. Sinngemäßes Zitat der „hilfreichen Polizistin“: „Da können wir keine Anzeige aufnehmen, weil Sie ja keinen Schaden hatten! Sie können das Paket ja zurücksenden…“ Was soll man da noch über die hiesige Polizei aussagen. Würde das Wort „inkompetent“ in Beratungssachen zutreffend sein? (Als Frage formuliert….) . Andere Paragraphen, wie 238, wurden nicht in Erwägung gezogen … da dort jemand „beharrlich“, also mehrfach, durch den selben Verursacher belästigt werden müsste. Mich wundert ebensosehr, dass die Polizei nicht das geringste Interesse zeigte, die Daten aufzunehmen und für Ermittlungszwecke entsprechend weiterzuleiten! Auch wenn ich selbst keinen Schaden hatte, so ist doch der Verursacher höchstwahrscheinlich kein Einzelfalltäter!? Jetzt wären die Täter-Daten/Spuren eventuell noch rückverfolgbar. Auch wenn ich nach obiger Lektüre mittlerweile glaube, dass die email-Adresse bei Freenet inzwischen sicher wieder gelöscht wurde.
    Mein Dilema bleibt, dass ich dem Shop eine polizeiliche Anzeige zusenden soll. Der Shop würde gerne die Daten an die Polizei aushändigen.
    Welchen Tatbestand habt ihr zur Anzeige gebracht?
    Alternative Vorgehensweise wäre, einen Anwalt einzuschalten. Der, wenn er durch ein Zivilermittlungsverfahren den „vermeintlichen“ Verursacher herausgefunden hat, diesen auf Unterlassung verklagt. Die Vorgehensweise lass ich aber aus Kostengründen und wegen des Aufwands.

    Ach ja, wen es interessiert. Im Paket waren 2 große Lego Technic Pakete (Auto Modelle) im Wert von fast 500 Euro.

    • Jannik Degner Jannik Degner sagt:

      Hallo,

      das klingt nach einer sehr lästigen Geschichte und erinnert mich ein wenig an meine Erfahrungen.
      Also meines juristischen Laienwissens nach muss die Polizei zumindest die Anzeige wegen Betrugs aufnehmen. So war es zumindest bei mir. Mit dieser Bescheinigung kannst Du Dich dann an den Online-Shop wenden.

      Paragraph 238 definiert die Nachstellung. Dieser Tatbestand sei laut Aussage der Polizistin, bei der ich die Anzeige aufgegeben habe, tatsächlich erst dann erfüllt, wenn der Täter es mehrfach versuchen würde.

      Leider passieren solche Fälle von Identitätsdiebstahl mehrfach täglich in Deutschland, so das ziemlich wenig ermittelt wird – auch wenn es technische Möglichkeiten vermutlich durchaus geben würde und die Spur „noch heiß ist“. Momentan bleibt da wohl oder übel nur der zivilrechtliche Weg (was aufgrund der privaten Ermittlungen ziemlich teuer werden kann). Wie Du sehen kannst, ist bei mir ja auch nicht wirklich viel passiert.

      Ich drücke Dir die Daumen, dass sich so etwas nicht wiederholt.

      Beste Grüße,
      Jannik

  6. ist eigentlich egal sagt:

    Hallo,

    ich bin im Oktober 2016 bei der Durchsicht meiner Kontoauszüge auf einen Identitätsdiebstahl aufmerksam geworden. Insgesamt 3 Mobilfunkanbieter und ein großes Versandhaus haben Waren versandt die unter meinem Namen, meinem Geburtsdatum und meiner richtigen Bankverbindung bestellt worden sind. Bei der Versandadresse handelt es sich um eine Anschrift die von meiner tatsächlichen Anschrift Luftlinie keine 10 km entfernt ist. Die Paketboten haben bei der Auslieferung der bestellten Waren wohl nicht wirklich einen guten Job gemacht.
    Die stattgefunden Abbuchungen habe ich durch meine Bank innerhalb von 2 Minuten zurückbuchen können. Da mir kein Schaden entstanden ist, hätte sich die Angelegenheit eigentlich für mich erledigt, wäre da nicht die riesengroße Ignoranz und der immense Personalaufwand den die geschädigten Firmen betreiben müssen um diese Betrügereien strafrechtlich verfolgen zu lassen.So aber musste ich Anzeigen erstatten, diversen Schriftverkehr (u. a. mit der Schufa) abwickeln und hoffen, dass die sachbearbeitende Dienststelle der Kripo erfolgreich in diesen Fällen ermittelt.
    Mittlerweile bin ich mit dem Sachverhalt an die Öffentlichkeit gegangen und habe einen größeren TV-Sender informiert der in dieser Sache recherchiert.
    Das ganze ist mittlerweile sehr nervenaufreibend, da man immer damit rechnen muss erneut irgendwelche dubiosen Abbuchungen auf seinem Konto festzustellen.

  7. Elke Volk sagt:

    Hallo ,
    bei mir handelt es sich um Rechnungen von Congstar. Nachdem ich denen geschrieben habe , dass ich nichts bestellt habe und auch nichts bezahlen werde , haben sie mir jetzt online geschrieben ich soll einen Strafantrag wegen Datenmissbrauch stellen. Wenn ich die Kommentare so lese, werde ich wohl nicht drumrum kommen. Wollte eigentlich gar nichts machen, weil ich sehr beschäftigt bin und nicht auch noch Poizeitermine ausführen kann.
    Traurig echt!

    • Jannik Degner Jannik Degner sagt:

      Hallo Elke,

      aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass Du in jedem Fall eine Anzeige aufgeben solltest. Auch wenn es lästig ist, aber nur so hast Du auch eindeutig etwas in der Hand.

      Bei mir hat das Ganze rund eine halbe Stunde gedauert. Ich drücke Dir in jedem Fall die Daumen, dass Du damit anschließend keinen großen Stress mehr hast! 🙂

      Liebe Grüße,
      Jannik

  8. Theodor Machnich sagt:

    Hi,

    Danke für den interessanten Bericht.
    Ist schon gespenstisch.
    Aus meiner sicht Rühren diese Möglichkeiten aber auch wieder aus dem übertriebenen Impressum Zwank wie auf Webseiten, Facebook oder auch Denic her.

    Dass öffnet Gaunern Tür und Tor um an Daten zu kommen.
    Dass ist eine Grund, dass ich so was nie auf meinen Namen oder mit meiner privat Adresse registrieren würde.

    Aber dies interessiert weder Politik noch andere Verantwortliche in diesem Bereich.
    Meine Adresse bekommt nur wer die wirklich aus meiner Sicht braucht.

    Gruß Theo

  9. tv-connexion sagt:

    Yvonne rufe uns doch bitte mal an, wir machen grad einen Fernsehbeitrag zu dem Thema und würden gern ein Interview mit Dir machen.

    Unsere Daten:

    tv-connexion
    030/22 44 595 60

    Wende Dich bitte an Frau Heinrich.

  10. Yvonne sagt:

    Hallo,
    genauso ergeht es mir auch gerade, nur bei den Waren ging es um Klamotten von Hollister. Aber als ich deinen Beitrag gelesen habe, dachte ich, dass könnte ich geschrieben haben. Die Mahnungen von Klarna über 1500 Euro erhielt ich letzten Freitag, habe ebenfalls bei Klarna angerufen usw. Also alles wie bei dir. Montag hab ich die Anzeige aufgegeben, heute rief mich die Polizei an, ja die Lieferadresse wäre aber auch meine. Hab nochmals betont, ich habe nichts bestellt und nichts erhalten. Sie ermitteln nun irgendwie weiter. … Bin ebenfalls gespannt. Doch wie du sagst, mein Konto ist zwar nun auch gesperrt, aber das blöde Gefühl ist wohl nun immer da.

    • Jannik Degner Jannik Degner sagt:

      Hallo Yvonne,

      das klingt ja gar nicht gut. Ich drücke Dir in jedem Fall die Daumen, dass das alles reibungslos abläuft. Ist die Ware denn zugestellt worden? Bei mir wurde ja an den Händler zurückgeschickt, so dass kein materieller Schaden entstanden ist. Damit war die Sache dann relativ schnell vom Tisch und der Kripo-Beamte hat das dem Händler auch so mitgeteilt.

      Ich bin gespannt, wie es sich bei Dir verhält. Halte mich daher gern über Kommentare auf dem Laufenden oder schreibe mir eine Nachricht.

      Liebe Grüße,
      Jannik

      • Günter Meixner sagt:

        Hallo Jannik
        Vielen Dank für deinen Bericht. So wie es scheint bin auch ich ein Opfer geworden. Gestern Mahnung von Zalando heute Mahnung von Medpex. Bei Zalando hab ich die Kundenhotline noch erreicht welche mich zu ihrem Datenschutz weitergeleitet hat. Bei Medpex habe ich nur über das Kontaktformular reagieren können. So wie ich es sehe werde ich wohl um einen Besuch bei der örtlichen Blue Men Group (Polizei) nicht herumkommen.

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