5 YouTube-Alternativen: Diese Videoportale musst Du kennen

YouTube Alternativen
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Über die Hälfte der Deutschen nutzt Videoplattformen, wobei die meisten Menschen YouTube kennen und besuchen.

Es gibt jedoch sehr viele Videoportale – wenn Du einfach beim bekanntesten Portal bleibst, verpasst Du vielleicht die Plattform, die viel besser zu Deinen Bedürfnissen passt. In diesem Artikel habe ich die besten YouTube-Alternativen für Dich recherchiert.

5 YouTube-Alternativen im Überblick

Eines der bekanntesten Programme, um auf die YouTube-Inhalte zugreifen zu können, ohne Werbung sehen zu müssen und ohne dass Google mit Cookies oder JavaScript aufzeichnet, was Du ansiehst, ist Freetube. Für MacOS, Windows und Linux kannst Du es installieren, für Smartphones funktioniert es leider nicht.

Doch es gibt andere Optionen:

1. Newpipe2. Vimeo3. Invidio4. Peertube5. Dailymotion

1. Newpipe

Newpipe ist eine App, die für Smartphones entwickelt wurde, mit der Du alle Vorteile eines alternativen YouTube-Frontends genießen kannst.

Newpipe

So wird etwa keine Werbung eingeblendet und Du brauchst der App keine dubiosen Zugriffsrechte zu geben. Da Newpipe keine Bibliotheken des Google Frameworks oder der YouTube API benutzt, kann es ohne Google Services verwendet werden. Das heißt: Du brauchst kein Google-Konto, um lokale Playlists und Bookmarks anzulegen. Es ist sogar der Import oder Export von Dateien oder aus Soundcloud möglich.

Des Weiteren gibt es eine Download-Option für Videos und die Musik der Videos kann im Hintergrund laufen, während Dein Bildschirm aus ist oder Du in anderen Fenstern arbeitest.

Newpipe ist auf F-Droid, dem alternativen App-Store, erhältlich.

Außerdem kannst Du die .apk-Datei von github.com herunterladen. Wenn man diese anschließend anklickt, installiert zumindest Android direkt. Freie Betriebssysteme sollten dies ebenfalls tun – Es gibt positive Erfahrungsberichte von Sailfish- und Lineage-Nutzern. Damit ist Newpipe eine äußerst nützliche App für Menschen, die sich von Android bzw. Google losgesagt haben. Alle anderen können die App als Ergänzung nutzen, auch wenn sich die Standard-YouTube-App nur schwerlich deinstallieren lässt.

web: https://newpipe.schabi.org/

2. Vimeo

Eine der bekanntesten YouTube-Alternativen ist Vimeo, welches verhältnismäßig hohe Userzahlen aufweisen kann, weil Kreative, die dort Videos einstellen, diese auf ihren Websites und Social Media Präsenzen teilen.

Vimeo

Vimeo gilt als qualitativ höherwertiger Distributionskanal, den Kunstschaffende und Initiativen gern nutzen, um etwa potentielle Fördermittelgeber oder Netzwerkpartner zu informieren.

Ein gleichnamiges amerikanisches Unternehmen gründete Vimeo 2004. Es erlaubt es Videoherstellern auch, Geld für das Ansehen von Videos zu verlangen (Abonnementmodell). Die meisten Inhalte sind allerdings für Konsumenten kostenfrei. Du kannst auch auf Vimeo kommentieren, bewerten und eigene Listen anlegen. Es ist per Browser oder in der gleichnamigen App aus dem Playstore zu erreichen. Möchtest Du dort Videos hochladen, solltest Du allerdings die Lizenzbedingungen kritisch durchlesen, da Vimeo sehr weitreichende Rechte am eingestellten Inhalt in Anspruch nimmt.

web: https://vimeo.com/de

3. Invidio

Gibst Du in Deinem Browser invidio.us ein, triffst Du auf ein alternatives Frontend für YouTube. So kannst Du ohne eine Installation die sehr aufgeräumte Oberfläche nutzen.

invidio.us

Neben vorgeschlagenen Videos stehen eine Such- und eine Login-Funktion zur Verfügung. Der Clou ist nun, dass man sich wahlweise mit einem Googlekonto oder einer spezifischen, neuen User-ID einloggen kann. Auf diese Weise kannst Du bei Bedarf durchaus Deine Vorlieben speichern und passende Videovorschläge erhalten.

Dank eines Audio-only-Modus musst Du das Browserfenster nicht geöffnet lassen, um die Musik zu hören. Mit diesem Open-source-Programm kannst werbefrei YouTube-Videos sehen, ohne JavaScript oder die YouTube API zu nutzen. Zudem werden Reddit-Kommentare unterstützt und Du kannst Optionen wie Autoplay oder Wiedergabeschleifen aktivieren.

web: https://invidio.us/

4. Peertube

Wer die Vorteile einer dezentralisierten und freien Videoplattform nutzen möchte, sollte sich Peertube genauer ansehen.

Peertube

Möchtest Du einfach nur Videos schauen, so gibst Du framatube.org in Deinen Browser ein. Du kannst dann etwa Videos sehen, die derzeit beliebt sind, kürzlich hinzugefügt wurden oder auf einem bestimmten Server liegen. Es gibt natürlich auch eine Suchfunktion und die Möglichkeit, ein Nutzerkonto anzulegen, um persönliche Favoriten abzuspeichern. Das Browserinterface ist in verschiedenen Sprachen verwendbar. Die Framatube-Adresse ist deshalb eine allgemein zugängliche Adresse, weil die französische Non-Profit-Organisation Framasoft 2018 per Crowdfundingkampagne in das Projekt einstieg.

Peertube wurde 2015 von einem studentischen Softwareentwickler ins Leben gerufen. Das Besondere an der Plattform ist die Nutzung der WebTorrent-Technologie, dank der sich die Serverbelastung auf verschiedene Hosts verteilen kann. Damit ähnelt das Projekt Filesharing-Plattformen, wie Du sie vielleicht von früher aus dem Musikbereich kennst. Im Peer-to-Peer-Prinzip werden Videos auf verschiedenen Servern gehostet. Im Prinzip könnte dabei jeder mitmachen, etwa indem man die Peertube-App mit der App YunoHost kombiniert. Letztere ist eine freie Software, die die Installation eines persönlichen Webservers automatisiert.

web: https://joinpeertube.org/de/

5. Dailymotion

Dailymotion ist so international wie YouTube und ähnlich strukturiert. Es bietet aber andere Möglichkeiten, Videos zu finden oder zu kategorisieren.

dailymotion

Ob einem Tags, Nutzergruppen und Themenkanäle gefallen, ist schlichtweg Geschmackssache. Das Portal kann im Browser oder per App genutzt werden. Letztere ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig bei der Bedienung. So wird das Scrollen auf dem Bildschirm schnell mit dem Spulen im Video verwechselt. Auf Dailymotion gibt es ähnlich viel Werbung wie auf YouTube.

Dailymotion wurde 2005 gegründet und gehört mittlerweile dem gewinnorientierten französischen Medienkonzern Vivendi. Als einfacher Nutzer kannst Du bei Dailymotion Videos hochladen, die maximal 60 Minuten lang sind. Gehst Du dagegen eine Partnerschaft mit dem Unternehmen ein, können Deine Video auch länger sein. Dies tun unter anderem große Medien wie die Süddeutsche Zeitung oder die Deutsche Welle. Sie können somit HD-Inhalte anbieten und weitere Extrafeatures nutzen.

web: https://www.dailymotion.com/de

Warum ist YouTube eigentlich so bekannt und beliebt?

In diesem Artikel stellen wir Dir die folgenden YouTube-Alternativen vor.

  • Newpipe
  • Vimeo
  • Invidio
  • Peertube
  • Dailymotion

Was ist überhaupt eine Videoplattform?

Zunächst einmal eine Website, auf der man Videos per Streaming anschauen kann. Auf der anderen Seite aber auch eine Internetseite, auf die Nutzer Videos über einen Account hochladen können. Somit sind Videoplattformen Distributionskanäle für kurze Clips, Musik und Kurzfilme.

Der Aufstieg der Videoplattformen ist eng mit der Etablierung des Web 2.0 verknüpft, bei dem Netzseiten-Nutzer sowohl Konsumenten als auch Prosumenten (Definition hier) sein können. Für die heutige hohe Verbreitung von YouTube gibt es mehrere Gründe.

  1. Videoplattformen sind durch die Integration von User-Generated-Content so populär geworden. Das Interagieren mit echten Menschen aus der ganzen Welt fasziniert Viele.
  2. YouTube ist das weltweit größte Internet-Videoportal, weil es über eine Milliarde aktive Nutzer hat. Die schiere Masse an hochgeladenem Inhalt, Kommentaren und Playlists sorgt für eine unerreichbare Vielfalt und erhöht für jeden einzelnen Nutzer die Chance, etwas ihn Interessantes zu finden.
  3. Da YouTube bereits 2005 gegründet wurde und seit Oktober 2006 eine Tochtergesellschaft von Google ist, hat die Plattform viel Zeit gehabt, bekannt zu werden. Dazu trugen in hohem Maße die Verknüpfung mit der Videosuchfunktion der Google-Suchmaschine und die vorinstallierte Android-App bei.
  4. Die Plattform ist wirtschaftlich relevant: Global agierende Firmen schalten Werbung für mehrere Millionen € pro Jahr auf YouTube. So haben viele Menschen auch beruflich mit dem Portal zu tun.
  5. Weil einzelne Personen mit ihren Kanälen berühmt geworden sind, wird die Website mittlerweile auch in allgemeinen Magazinen und Unterhaltungsportalen erwähnt. Da einige YouTuber zu Prominenten geworden sind, ist jeder öffentliche Auftritt dieser auch gleichzeitig Werbung für die Plattform.

Die Nachteile des Marktführers

Die Kritik an YouTube ähnelt in vielen Punkten jener an Facebook und Twitter.

Im Kern geht es darum, dass große Konzerne ihre Quasi-Monopolstellung ausnutzen. Dazu kommen Umstände, die Dich als Videosehenden ganz profan nerven können. So wird bei YouTube jede Menge Werbung eingespielt. Je nach Browsereinstellung schieben sich unterschiedlich häufig Werbevideos zwischen die eigentlichen Inhalte und stören Werbebanner das Videobild.

Das ist besonders dann unpraktisch, wenn Kinder schauen möchten (die es noch nicht beherrschen, auf „Überspringen der Werbung“ zu klicken) oder wenn man Lieder im Hintergrund laufen lassen möchte.

Vielleicht hast Du Dich zudem schon über geblockte Musikvideos geärgert. Etwa, wenn Dir ein amerikanischer Freund ein Musikvideo empfohlen hat, dass sich aber über normale deutsche Server nicht anschauen lässt. Schuld ist dann das sogenannte Geoblocking. Es lässt sich zwar umgehen, doch ist dies für IT-Laien eher umständlich.

Typisch für YouTube sind auch Urheberrechtsverhandlungen bzw. ihr Fehlen.

Dies führt dazu, dass manche Videos plötzlich nicht mehr aufrufbar sind, die vor Kurzem noch liefen. Durch seine Größe ist YouTube als Portal im Fokus von Plattenfirmen und Besitzern von Foto- bzw. Filmrechten. Das macht das Erstellen von Filmen für Privatpersonen kompliziert und verhindert zum Teil, dass man seltene Aufnahmen konsumieren könnte, welche man aufgrund mangelnder Verfügbarkeit nicht käuflich erwerben könnte.

Außerdem führte die Professionalisierung der letzten Jahre dazu, dass finanzstarke Netzwerke an Einfluss gewannen.

YouTube selbst fördert seine bekanntesten Nutzer mit Millionenbeträgen, TV-Sender und Hollywoodstudios haben Verträge mit YouTubern – Neue, kreative und unabhängige Kanäle haben es schwer, Zuschauer zu finden. Wer nach frischen Ideen sucht, wird deshalb unter Umständen bei alternativen Seiten eher fündig.

Portale für kurze Clips und Musikvideofans

Die meisten Menschen schauen gern Musikvideos. Das war bereits vor Jahrzehnten so. Dennoch konnte sich kein spezifisches Portal bis in die heutige Zeit durchsetzen. So meldete etwa das 2008 gestartete Portal tape.tv 2016 Insolvenz an. Es handelte sich eher um eine Art Internet-Musikfernsehen. Das dahinterstehende Unternehmen schaffte den Sprung in die Zeit der Mobilgeräte nicht. Gleichwohl hat die Firma, welche die Marke tape.tv aufkaufte, für die nahe Zukunft einen Neustart der Plattform auf mobilen Endgeräten angekündigt.

Eine andere Plattform für Musikvideos, die über Jahre erfolgreich war, vevo, existiert seit Juni 2018 nur noch als YouTube-Kanal. Die deutsche internetbasierte Musikvideo-Plattform Ampya wurde bereits 2017 abgeschaltet.

Möglicherweise wünschten sich junge, netzaffine Nutzer mehr Interaktivität. Da YouTube seit seiner 2017 erzielten Einigung mit der GEMA die meisten Musikvideos in Deutschland zeigt, muss ein anderes Portal, das Musik- und Videointeressierte erreichen will, entscheidende Mehrwerte bieten.

TikTok / musical.ly

2014 begann der Siegeszug der amerikanischen Video-Sharing-Plattform musical.ly. Vor allem junge und weibliche Nutzer sangen und tanzten dort bekannte Lieder nach. Zur Original-Audiospur eines Songs gestalteten kreative Menschen mit ihren Smartphones maximal 15 Sekunden lange Videos. Dabei halfen die verschiedenen Filter und Effekte, die die App bereitstellte.

Im August 2018 fusionierte musical.ly mit TikTok. Dabei wurde die Bedienoberfläche umgestaltet und es kamen viele Funktionen hinzu. TikTok ist eine chinesische Musikvideo-Plattform, die im September 2016 startete. Sie gilt als die App, die weltweit am schnellsten eine große Nutzerbasis aufbaute und als derzeit größte Musikvideo-Community. Neben den schon von musical.ly bekannten Features können dort auch etwas längere Clips aufgenommen, bearbeitet und angeschaut werden.

Wenn Du Dich für nutzergenerierte Videos begeisterst, solltest Du TikTok ausprobieren. Ähnlich wie YouTube hat die App bereits viele virale Clips und Internet-Prominente hervorgebracht.

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Annegret Pannier

Hallo, ich bin Annegret und freie Texterin. Hier bei den smartphonepiloten schreibe ich News und andere Artikel über Hardware, Juristisches, Anwendungen für mobile Geräte und weitere interessante Themen.

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