Umstrittener Messenger Sarahah stürmt App-Charts weltweit

Sarahah
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In vielen Ländern ist die App Sarahah äußerst beliebt. Vor allem die Nutzung durch Kinder und Jugendliche wird von Experten und erwachsenen Nutzern aber als kritisch angesehen. Der anonyme Messenger kann unkompliziert zur Verbreitung beleidigender Botschaften und zum Mobbing genutzt werden.

Saudi-arabische App wurde über Snapchat populär

Sarahah ist das arabische Wort für Offenheit oder Wahrhaftigkeit. Diese soll mit dem Programm des Entwicklers Zain al-Abidin Tawfiq anonym gegenüber dem Chef möglich werden. Konstruktive Kritik möge des Weiteren Freundschaften verbessern und persönliche Schwächen stärken, so der Wunsch des Entwicklers. Dass die App mittlerweile nicht nur in der arabischen Welt, sondern auch in Australien, den USA, Irland und Großbritannien die App-Charts dominiert, liegt an Snapchat. Diese vor allem von jungen Menschen gern verwendete Anwendung verfügt seit Anfang Juli über die Möglichkeit, Webseiten-Links in Nachrichten zu integrieren.

Nach Recherchen des US-Portals Mashable führten überproportional viele Snapchat-Links zu Sarahah. Mittlerweile ist Sarahah auf Platz eins im weltweiten Ranking des Appstores von Apple. Mithilfe des Hashtags #Sarahah werden zudem auf Instagram, Twitter und Facebook anonyme Nachrichten gepostet. Während an der App lediglich drei Menschen arbeiten, soll die Nutzerzahl der Plattform, von einer Schätzung des Entwicklers ausgehend, bereits bei über 15 Millionen liegen. Zwar ist Sarahah in Deutschland noch nicht unter den Top 100 der einschlägigen App Stores, doch hat sie mit Frankreich bereits in einem nicht arabischen oder englischsprachigen Land großen Erfolg.

Mobbing-Botschaften statt sinnvoller Kritik

Da Sarahah oftmals von Kindern und Jugendlichen installiert wird, häufen sich Fälle anonymer Beleidigungen. Die App ermöglicht es, ohne eigenes Risiko Liebesbriefe oder diskriminierende Sprüche zu verschicken. Benötigt wird lediglich ein Link zum Profil des Empfängers. Während der Registrierung kann man einen beliebigen Nutzernamen angeben. Wer weder den AppStore für iOS noch den Google Play Store nutzen möchte, kann sogar über Sarahah-Website die anonymen Nachrichten senden. Dem wachsenden Missbrauch der App versuchen die Entwickler mittlerweile durch ein neues Feature Einhalt zu gebieten, mit dem einzelne Absender geblockt werden können.

Annegret Pannier

Hallo, ich bin Annegret und freie Texterin. Hier bei den smartphonepiloten schreibe ich News und andere Artikel über Hardware, Juristisches, Anwendungen für mobile Geräte und weitere interessante Themen.

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